Tesla auf Talfahrt Dow beendet Verlustserie
20.12.2022, 23:13 Uhr
Nach vier Tagen im Minus schließt der Dow am Dienstag wieder leicht im Plus.
(Foto: IMAGO/UPI Photo)
Unerwartet vollzieht die japanische Notenbank eine Zinswende, die Wallstreet reagiert zunächst unentschlossen. Im späten Handel setzt sich dann eine leichte Erholungsbewegung durch. Tesla profitiert davon allerdings nicht. Der Yen legt kräftig zu.
Nach der überraschenden Verschärfung der japanischen Zinspolitik haben die US-Aktienmärkte kaum verändert geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging am Dienstag nach vier Tagen mit Verlusten um 0,3 Prozent höher auf 32.849 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq stagnierte bei 10.547 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,1 Prozent auf 3821 Punkte zu.
Japans Währungshüter ebneten überraschend den Weg für einen stärkeren Anstieg der Zinsen für lang laufende Staatsanleihen. Zugleich kündigten sie aber an, die Anleihekäufe deutlich zu erhöhen. Börsianer werteten die Maßnahme als einen Hinweis, dass auch in Japan eine Straffung der ultralockeren Geldpolitik anstehen könnte. "Die Anhebung des Leitzinses ist etwas, das sie bisher nicht getan haben. Es sieht also aus, als ob die Welt auf derselben Seite steht und eine koordinierte Zinserhöhung vornimmt, um die Inflation zu bekämpfen", sagte Kim Forrest, Chef-Anlegerin beim US-Vermögensverwalter Bokeh.
Die Anpassung ließ den Yen auf ein Vier-Monats-Hoch gegenüber dem Dollar steigen. Im Gegenzug gab der Dollar um 4,4 Prozent auf 131 Yen nach. Der Dollar-Index fiel um 0,6 Prozent auf 103,96 Punkte. Gleichzeitig flogen US-Staatsanleihen erneut aus den Depots. Die zehnjährigen Bonds rentierten bei 3,692 Prozent im Vergleich zu 3,583 Prozent am Vortag.
Bei den Einzelwerten schickten Herabstufungen von mindestens drei Analystenhäusern die Titel von Tesla auf Talfahrt. Die Aktien des US-Elektrobauers fielen um mehr als acht Prozent. Die Experten begründeten ihre Einschätzung mit einer schwächeren Nachfrage sowie die Ablenkung des Tesla-Chefs Elon Musk nach seiner Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter.
Auch die "Cheerios"-Mutter General Mills geriet unter Druck und verlor 4,6 Prozent. Der Frühstücksflocken- und Fertigpizza-Hersteller hatte in seiner Jahresprognose vor steigenden Rohstoffkosten gewarnt. Zu den Verlierern zählten ebenfalls Gilead Sciences mit einem Kursabschlag von 1,9 Prozent. Anleger zeigten sich enttäuscht über Studienergebnisse zu einer Krebstherapie des Pharmakonzerns.
Dagegen gewannen Anteilsscheine des Flugzeugbauers Boeing 1,4 Prozent. Der Kongress hatte zuvor die Aussetzung einer Frist zu neuen Sicherheitsstandards für die zwei meistverkauften Flugzeuge von Boeing unterstützt.
Quelle: ntv.de, ino/rts