Wirtschaft

"Wir haben uns durchgesetzt" EVG sagt Streiks ab

Bei der Bahn sind die Tarifverhandlungen sehr kompliziert.

Bei der Bahn sind die Tarifverhandlungen sehr kompliziert.

(Foto: imago/Rüdiger Wölk)

Eine gute Nachricht für Bahnreisende und die Beschäftigten bei der Bahn: Die EVG zieht ihre Streikdrohung zurück und übt sich in Siegesrhetorik. Doch der Tarifkonflikt ist noch nicht beigelegt.

Bahnkunden müssen vorerst keinen Warnstreik befürchten. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nimmt ihre Drohung zurück. Die Bahn hatte zuvor kurz vor Ablauf eines Ultimatums einen Vorschuss für die Beschäftigten angekündigt. "Wir haben uns durchgesetzt", teilte die EVG mit.

Die Bahn betonte angesichts der monatelangen Tarifrunde, sie wolle die Beschäftigten nicht länger auf mehr Geld warten lassen. Mit dem Februar-Gehalt sollen die Mitarbeiter 750 Euro zusätzlich erhalten, im Dienstleistungsbereich 300 Euro. Ihre Forderung sei erfüllt, hob die EVG hervor. Nachwuchskräfte bekommen den Angaben zufolge jeweils 46 Prozent der Zahlungen für ihren Unternehmensbereich. Gelöst ist der Tarifkonflikt damit aber noch lange nicht.

Die Vorschüsse sollen später mit den Tarifabschlüssen verrechnet werden. "Für Arbeitskämpfe gab und gibt es nicht den geringsten Anlass", betonte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber. Nun sei der Weg frei, "in aller Sachlichkeit" über noch offene Fragen der "komplizierten Tarifrunde" zu sprechen. Die Gewerkschaft äußerte sich zunächst nicht, will das Angebot aber im Laufe des Tages bewerten.

Die EVG hatte der Bahn ein Ultimatum bis Freitagnachmittag um 16.00 Uhr gestellt, um einer Abschlagszahlung für die Mitarbeiter zuzustimmen. Sie drohte andernfalls mit Warnstreiks ab Montag. Die Gewerkschaft hatte für Lokführer 800 Euro, für die meisten anderen Beschäftigten 700 Euro und für den Dienstleistungsbereich 300 Euro gefordert sowie eine anteilige Zahlung für Nachwuchskräfte. Zudem verlangte sie weitere hundert Euro pro Mitarbeiter und Monat ab März, wenn bis dahin kein Tarifabschluss erzielt wird.

In dem langwierigen Tarifkonflikt verhandelt die Deutsche Bahn jeweils separat mit der EVG und der konkurrierenden Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), nachdem sich die drei Parteien nicht auf die Modalitäten für gemeinsame Gespräche einigen konnten. Die Bahn strebt trotzdem Tarifabschlüsse an, die für gleiche Berufsgruppen gleiche Bedingungen vorsehen.

Quelle: ntv.de, vpe/wne/AFP

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