Wirtschaft

Radikaler Kahlschlag Eon plant Massenentlassungen

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(Foto: dpa)

Es sieht düster aus beim Energieriesen Eon. Atomausstieg und der Preisverfall bei Erdgas machen dem Energieriesen zu schaffen. Nun plant das Unternehmen einem Medienbericht zufolge den Abbau von bis zu 10.000 Stellen weltweit - mehr als zehn Prozent der Belegschaft.

Nach dem beschleunigten Atomausstieg steht Eon einem Zeitungsbericht zufolge vor einem massiven Stellenkahlschlag. Deutschlands größter Energiekonzern erwäge den Abbau von bis zu 10.000 Stellen weltweit, berichtete die "Süddeutsche Zeitung".  Das sind mehr als zehn Prozent der gesamten Belegschaft. Möglicherweise werde der Aufsichtsrat bereits auf seiner Sitzung Anfang der Woche über entsprechende Szenarien informiert. Damit würde der Sparkurs und Umbau des Konzerns viel härter ausfallen als bisher bekannt. Zuletzt war in Medienberichten nur von der die Rede.

Tausende Arbeitsplätze sollen entfallen.

Tausende Arbeitsplätze sollen entfallen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Arbeitsplatzabbau könne alle Bereiche und Regionen des Konzerns betreffen, berichtete das Blatt unter Berufung auf Gewerkschaftskreise. Etwa ein Drittel der Stellenstreichungen könnte dabei auf Deutschland entfallen. Die schlimmsten Szenarien gingen von einer fünfstelligen Zahl betroffener Jobs aus. Ein Personalabbau im vierstelligen Bereich gelte bereits als wahrscheinlich. Der Düsseldorfer Konzern äußerte sich gegenüber dem Blatt nicht dazu. "Infolge der erheblich veränderten Rahmenbedingungen prüft Eon derzeit mögliche Anpassungen der Strategie und der Aufstellung des Unternehmens", sagte ein Sprecher lediglich. "Entscheidungen sind noch nicht gefallen."

Der Konzernbetriebsrat hatte am Freitag erklärt, dass Eon-Chef Johannes Teyssen einen radikalen Umbau des Versorgers vorantreibe. Aus dem Management sei verlautet, dass der Vorstand die Gesellschaften Eon Ruhrgas in Essen, Eon Kraftwerke in Hannover und Eon Energie in München auflösen wolle. Bei den drei Unternehmen sind Tausende Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt hat Eon in Deutschland rund 35.000 Mitarbeiter.

Eon legt in der kommenden Woche Zahlen zum zweiten Quartal vor. Analysten rechnen mit einem Gewinneinbruch und einer Rücknahme von Prognosen. Dem Konzern macht die Abschaltung seiner ertragsreichen Isar 1 und Unterweser zu schaffen. Im Gasgeschäft, in dem Ruhrgas jahrelang für Milliardengewinne sorgte, leidet Eon unter ungünstigen Verträgen mit Lieferanten wie dem russischen Konzern Gazprom. Nach einer Einkaufstour unter Teyssens Vorgänger Wulf Bernotat lastet auf dem Unternehmen zudem ein milliardenschwerer Schuldenberg.

Quelle: ntv.de, rts

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