Wirtschaft

Gleichberechtigung im Aufsichtsrat Erst 20 Prozent erfüllen Frauenquote

171 Frauen werden dringend für die Aufsichtsräte gesucht.

171 Frauen werden dringend für die Aufsichtsräte gesucht.

(Foto: imago stock&people)

Auf dem Weg zu mehr Frauen in den Aufsichtsräten stellt eine Studie den deutschen Unternehmen ein ernüchterndes Zwischenzeugnis aus. Komplett erfüllen die Anforderungen erst acht Firmen.

Mindestens 171 Frauen dringend gesucht: Ab dem 1. Januar müssen 105 börsennotierte und voll mitbestimmte Unternehmen in Deutschland 30 Prozent der Aufsichtsratsmandate mit Frauen besetzen, doch bisher haben dies erst 22 geschafft. Das ergab eine Zwischenbilanz der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Demnach fehlen in den Aufsichtsräten dieser Unternehmen derzeit 171 Frauen.

Die Unternehmen, die 30 Prozent Frauen im Aufsichtsrat vorweisen können, verdanken dies laut Zwischenbilanz oft der Arbeitnehmerseite. Dort sitzen demnach oft mehr Frauen als vom Gesetz vorgegeben. Laut der Untersuchung ist dies in elf der 22 Unternehmen der Fall.

Die Quote auf der Arbeitnehmerseite und auf der Kapitalseite erfüllen demnach nur acht Unternehmen: Adidas, Allianz, Cewe, Deutsche Bank, Deutsche Telekom, Henkel, Kabel Deutschland und Siemens. Die Arbeitnehmervertreter seien "wesentlich besser auf die Quote vorbereitet", erklärte die Autorin der Bilanz, Marion Weckes.

Das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst sieht unterschiedliche Vorgaben je nach Größe eines Unternehmens vor. Der Grundsatz lautet: Für die größten Firmen gelten die strengsten Vorschriften. Mittelgroße Unternehmen bekommen mehr Spielraum bei der Frauenförderung. Die Frauenquote gilt auch für öffentliche Unternehmen, bei denen der Bund oder Behörden Aufsichtsgremien besetzen. Kleinere Unternehmen sind von der Neuregelung ausgenommen.

Quelle: ntv.de, bdk/AFP

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