Exportgeschäft brummt Europa kauft bei deutschen Firmen ein
09.06.2016, 08:59 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Ist dies ein erwartetes Zeichen der konjunkturellen Stabilisierung der EU? Deutsche Unternehmen können im April ihren Absatz nach Europa deutlich ausbauen. Zugleich kaufen sie aber weniger ein. Das bläht die Handelsbilanz.
Die deutschen Firmen haben im April erneut mehr Waren ins Ausland verkauft. Allerdings fiel die Nachfrage nach Waren "Made in Germany" vor allem in den Schwellenländern geringer aus. Unter dem Strich summierten sich die Ausfuhren auf 104,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 3,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Zugleich stagnierten die Einfuhren. Damit stieg der Handelsüberschuss auf einen neuen Rekord. Dies dürfte den Kritikern neuen Auftrieb geben.
Für April ergab sich kalender- und saisonbereinigt ein Außenhandelsüberschuss in der Rekordhöhe von 24 Milliarden Euro. Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 22 Milliarden Euro gerechnet. In unbereinigter Rechnung schloss die Außenhandelsbilanz den April sogar mit einem Plus von 25,6 Milliarden Euro ab. Der Überschuss in der Leistungsbilanz betrug nach vorläufigen Berechnungen der Bundesbank 28,8 Milliarden Euro. Ökonomen hatten lediglich 22,0 Milliarden Euro erwartet.
Wie die Behörde weiter mitteilte, legte vor allem der Absatz in die EU zu. Die Verkäufe überstiegen den Vorjahreswert um 7,3 Prozent. Dabei konnten die Unternehmen vor allem die Geschäfte mit Ländern außerhalb der Eurozone ausbauen. Dazu gehören etwa Großbritannien und Polen. Doch auch Kunden im gemeinsamen Währungsraum griffen stärker zu. Die Exporte in Länder außerhalb der EU, die sogenannten Drittstaaten, gingen um 0,7 Prozent zurück. Neben den Schwellenländern wie China, Indien, Russland und Brasilien zählen dazu auch die USA.
Dagegen hielten sich die Firmen mit Einkäufen im Ausland etwas zurück. Vor allem aus der Eurozone wurden weniger Güter und Dienstleistungen bezogen.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ