Wirtschaft

Millionen murrende Wähler Europas Job-Probleme wachsen

Frustrierte Bergmänner im Norden Spaniens: Die öffentliche Hand muss an allen Ecken und Enden sparen.

Frustrierte Bergmänner im Norden Spaniens: Die öffentliche Hand muss an allen Ecken und Enden sparen.

(Foto: REUTERS)

Alarmierende Daten: Innerhalb der Eurozone klettert die Arbeitslosenquote auf den höchsten Stand seit 1995. Das Heer der Erwerbslosen schwillt auf mehr als 17 Millionen Köpfe an. Die Unzufriedenheit nimmt bedrohliche Ausmaße an. Anzeichen für eine Trendwende gibt es nur aus Rom.

Zerrbild Europa: Rund um Deutschland wächst die Unzufriedenheit.

Zerrbild Europa: Rund um Deutschland wächst die Unzufriedenheit.

(Foto: Reuters)

Die Schuldenkrise treibt die Arbeitslosigkeit im Euroraum auf ein Rekordhoch. Im Mai waren 17,56 Millionen Menschen in den 17 Ländern der Eurozone ohne bezahlte Arbeit, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Um jahreszeitliche Einflüsse bereinigt entspricht das einer Arbeitslosenquote von 11,1 Prozent - dies ist der höchste Wert seit Beginn der Datenerhebung für die Währungsunion 1995.

Der Statistik zufolge waren im Mai 88.000 mehr Menschen ohne Arbeit als im Monat zuvor. Im Vergleich zum Mai 2011 stieg die Arbeitslosenzahl um 1,82 Millionen. Die Quote hatte im März erstmals seit der Gründung der Eurozone die Marke von 11,0 Prozent erreicht und im April darauf verharrt. Seit 13 Monaten in Folge liegt die Arbeitslosenquote bei oder über der Schwelle von 10,0 Prozent.

Vor allem im Zwölfmonatsvergleich hat sich die Situation deutlich verschlechtert: Im Mai des Vorjahres - dem aktuellen Vergleichsmonat - lag die Quote noch bei 9,5 Prozent. Die höchsten Zunahmen verzeichneten , und .

Trendwende in Italien?

Ein ermutigendes Signal konnten die Statistiker lediglich aus Italien melden: Auf Monatssicht ging die italienische Arbeitslosenquote im Mai das erste Mal seit über einem Jahr zurück. Den Zahlen der italienischen Statistikbehörde Istat zufolge sank die Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent.

Im April hatte die Quote in Italien mit 10,2 Prozent einen Rekordwert erreicht. Allerdings suchen gegenwärtig wesentlich mehr Italiener eine Stelle als vor einem Jahr. Im Mai 2011 betrug die Erwerbslosenquote noch 8,2 Prozent.

Horror-Werte bei den Jungen

In absoluten Zahlen waren im Mai 18.000 Italienerinnen und Italiener im erwerbsfähigen Alter weniger arbeitslos als im April. Insgesamt leben jetzt 2,584 Millionen Staatsbürger Italiens von der Arbeitslosenhilfe. Auch bei den Jugendlichen gab es eine leichte Verbesserung. Anstatt 36,2 Prozent wie im April, verzeichnete das römische Statistikamt bei den unter 25-Jährigen eine Quote von 35,2 Prozent ohne Arbeitsplatz.

In der gesamten EU mit ihren 27 Mitgliedsstaaten lag die Arbeitslosenquote laut Eurostat bei 10,3 Prozent und damit ebenfalls 0,1 Prozentpunkte über dem April-Niveau. Nach Schätzungen der europäischen Statistikbehörde waren im Mai in der gesamten Europäischen Union 24,868 Millionen Menschen arbeitslos.

Bei den Eurostat-Zahlen handelt es sich um saisonbereinigte Daten, die gemäß den Kriterien der International Labour Organization (ILO) ermittelt werden.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/DJ/rts

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