Wirtschaft

Dow Jones mit Plus Fed-Entscheid lässt US-Anleger ratlos zurück

Die große Unbekannte an der Wall Street ist der geplante Abbau der Wertpapierbestände.

Die große Unbekannte an der Wall Street ist der geplante Abbau der Wertpapierbestände.

(Foto: AP)

Angesichts unklarer geldpolitischer Perspektiven kennen die US-Börsen weiter keine klare Richtung, der Handel läuft holprig. Einen satten Kurssprung legt der jüngst eher gebeutelte Streaming-Riese Netflix hin. Und auch Levi Strauss schürt bei den Anlegern Begehrlichkeiten.

Offene Fragen zur weiteren US-Geldpolitik verunsichern Anleger an der Wall Street. Ermutigende Konjunkturdaten stützen die Kurse allerdings. Der Dow Jones bewegte sich am Donnerstag kaum. Der US-Leitindex stagnierte bei 34.160,78 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,4 Prozent auf 13.352,78 Punkte nach und der breit gefasste S&P 500 büßte 0,5 Prozent auf 4326,51 Punkte ein.

Die Notenbank Fed stimmte Investoren für März auf den ersten von voraussichtlich mehreren Zinsschritten ein. Damit sei allgemein gerechnet worden, sagte Thomas Hayes, Manager beim Vermögensverwalter Great Hill. Die große Unbekannte sei dagegen der geplante Abbau der Wertpapierbestände. "Wir wissen nicht, wie es umgesetzt und welche Auswirkungen es haben wird."

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Gleichzeitig dämpfte der erneute Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe die Furcht vor einer Abkühlung der Konjunktur. Außerdem wuchs die weltgrößte Volkswirtschaft 2021 um 5,7 Prozent, so stark wie zuletzt 1984. "Die zweite Hälfte des vierten Quartals wurde durch die Omikron-Variante des Coronavirus geprägt", sagte Mike Loewengart, Chef-Anlagestratege beim Brokerhaus E*Trade. "Es ist ermutigend, dass die Wirtschaft diese Herausforderung so locker meistert."

Dem Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, gaben die Aussichten auf eine Straffung der US-Geldpolitik Auftrieb. Er stieg zeitweise auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 97,299 Punkten. Parallel dazu entspannte sich die Lage am Anleihemarkt. Investoren griffen wieder bei US-Bonds zu und drückten die Rendite der richtungweisenden zehnjährigen Treasuries auf 1,785 Prozent.

Am Rohölmarkt machten einige Investoren dagegen Kasse und drückten den Preis für die US-Sorte WTI um 0,2 Prozent. Mit 87,07 Dollar je Barrel (159 Liter) blieb er aber auf Tuchfühlung mit seinem jüngsten Siebeneinhalb-Jahres-Hoch. Grund hierfür seien die anhaltenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine, sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. "Es besteht weiterhin die Sorge, dass es im Falle einer militärischen Eskalation zu einer Beeinträchtigung der russischen Öl- und Gaslieferungen kommen könnte." Vor diesem Hintergrund gewannen Aktien von Ölkonzernen wie Exxon und Chevron bis zu 2,0 Prozent.

Bei den Technologiewerten zählte Netflix mit einem Kursplus von 7,5 Prozent zu den Favoriten. Das ist der größte Kurssprung seit einem Jahr. In einem Brief an Klienten teilte der Hedgefonds Pershing Square des Milliardärs William Ackman mit, er habe die jüngsten Kursverluste der Online-Videothek genutzt, um Anteile im Volumen von fast einer Milliarde Dollar zu kaufen. Pershing sei nun mit 20 Prozent größter Aktionär von Netflix. In den vergangenen Tagen waren die Papiere wegen eines düsteren Ausblicks zeitweise um rund 30 Prozent eingebrochen.

Die Papiere von Levi Strauss verbuchten dank eines optimistischen Ausblicks mit einem Plus von 8,4 Prozent sogar den größten Kurssprung seit zwei Jahren. Der Jeans-Fabrikant peilt für 2022 einen Umsatz von 6,4 bis 6,5 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 1,50 bis 1,56 Dollar je Aktie an.

Quelle: ntv.de, mba/ino/rts

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