"Stärkstes Quartal seit Jahren" Finanz-Boom füllt Morgan Stanleys Kasse
20.04.2015, 20:07 Uhr
Die großen Investmentbanken wie Morgan Stanley stehen wieder glänzend da.
(Foto: AP)
Die Finanzmärkte weltweit boomen und die großen Investmentbanken verdienen daran bestens. Morgan Stanley verbucht zu Jahresbeginn einen Gewinnsprung. Die Notenbanken in den USA und Europa haben daran entscheidenden Anteil.
Der Aufschwung an den Finanzmärkten hat bei der US-Investmentbank Morgan Stanley zum Jahresauftakt die Kassen klingeln lassen. Der Nettogewinn stieg im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 60 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar (2,1 Mrd. Euro), wie das Geldhaus mitteilte. Die Einnahmen legten um zehn Prozent auf 9,9 Milliarden Dollar zu.
"Das war unser stärkstes Quartal seit vielen Jahren, wir haben uns über viele Bereiche hinweg verbessert", sagte Bankchef James Gorman. Investmentbanken wie Morgan Stanley spielt es in die Karten, wenn die Nervosität an den Finanzmärkten steigt und Anleger ihre Vermögen umschichten. Wegen der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA war das zuletzt verstärkt der Fall.
Die meisten Geschäftszweige hätten zu Ergebnissprung beigetragen, sagte Gorman. Im Aktienhandel betrug das Plus 33 Prozent. Morgan Stanley verlor hier dennoch die Spitzenposition an Goldman Sachs.
Im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Devisen und Rohstoffen gab es ein Einnahme-Plus von 15 Prozent. Morgan Stanley profitierte hier wie andere Banken auch von den Entscheidungen der Notenbanken, die Schwung in den zuvor lange lahmenden Handel mit festverzinslichen Wertpapieren brachten. So gab die Schweizer Zentralbank die Koppelung des Franken an den Euro auf. Die Europäische Zentralbank kauft für monatlich 60 Milliarden Euro Staatsanleihen und in den USA rückt die erste Zinserhöhung seit Jahren näher.
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Morgan Stanley konzentriert sich unterdessen weniger als früher - eine Lehre aus der Finanzkrise - auf den schwankungsanfälligen Wertpapierhandel. Dafür rückt die stabilere Vermögensverwaltung in den Vordergrund. Hier legten die Einnahmen im Quartal um sechs Prozent zu. 39 Prozent der gesamten Erlöse kommen mittlerweile aus diesem Segment.
Nach dem gelungenen Jahresbeginn soll die Quartalsdividende bei Morgan Stanley nun um 50 Prozent auf 15 Cent pro Aktie steigen. Allerdings war zuletzt Vorsicht bei den Zahlen des Wall-Street-Hauses geboten. In vier der vergangenen fünf Quartale musste die Bank ihre ursprüngliche Bilanz später korrigieren, weil die Kosten unter anderem für Rechtsstreitigkeiten stiegen.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa/rts