"Deutschland steht gut da" Finanzstaatssekretär lobt nationale Banken
21.10.2018, 22:08 Uhr
Die Bundesregierung sieht Deutschland im Fall einer neuen Finanzkrise gut aufgestellt.
(Foto: picture alliance / Michael Kappe)
Zehn Jahre nach der internationalen Finanzkrise sieht Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, europäische Banken für eine potenzielle neue Krise nur unzureichend vorbereitet. Für Deutschland zeigt er sich zuversichtlicher.
Europäische Banken haben nach Meinung der Bundesregierung auch zehn Jahre nach der Finanzkrise zu wenig Sicherheitspuffer aufgebaut, um sich gegen eine neue Krise zu wappnen. "Viele europäische Banken müssen noch mehr Risikoabbau betreiben", sagte der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Jörg Kukies, dem Tagesspiegel.
Deutsche Banken stünden dagegen sehr gut da, was den Abbau von leistungsgestörten Krediten aus den Zeiten der Finanzmarktkrise angeht, betonte der SPD-Politiker, der von Goldman Sachs in das Finanzministerium gekommen war. "Hier haben die deutschen Banken das günstige Umfeld der vergangenen Jahre gut genutzt, um Risiken zu verringern."
Auf europäischer Ebene wird derzeit darüber diskutiert, ob Großbanken mehr haftungsfähiges Kapital vorhalten müssen. Kukies hält das für erforderlich: "Die Steuerzahler müssen so gut wie möglich geschützt werden", sagte er dem Tagesspiegel.
Dass sich eine neue Finanzkrise anbahnt, glaubt Kukies allerdings nicht - trotz bevorstehenden Brexits oder US-Präsident Trumps Handelskriegen. Auch wenn diese "ein Risiko für die Weltwirtschaft" darstellen würden, sei die aktuelle Lage "nicht vergleichbar mit 2008", so der Politiker. Außerdem erlebe gerade Deutschland einen "ungewöhnlich langen Aufschwung".
Quelle: ntv.de, psa