Geschäftsbericht Deutsche Bank Fitschen und Jain verdienen weniger
20.03.2015, 20:09 Uhr
(Foto: dpa)
Jürgen Fitschen und Anshu Jain sind die Chefs des größten und reichsten Geldhauses des Landes - der Deutschen Bank. Nun ist ihr Gehalt für das vergangene Jahr offengelegt worden. Jetzt müssen sie fast den Gürtel enger schnallen - aber eben nur fast.
Die Co-Chefs der Deutschen Bank, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, kassieren für das abgelaufene Jahr jeweils rund 6,7 Millionen Euro. Das geht aus dem Geschäftsbericht des Frankfurter Dax-Konzerns hervor.
Für 2013 - das erste volle Geschäftsjahr an der Konzernspitze - waren Jain und Fitschen mit je rund 7,5 Millionen Euro noch etwas höher entlohnt worden. Zu Details ihres künftigen Kurses äußerte sich die Deutsche Bank auch nach einer Aufsichtsratssitzung bislang nicht. "Wir arbeiten mit Nachdruck an der nächsten Phase unserer Strategie und freuen uns, die Aktionäre im zweiten Quartal umfassender über die nächsten Schritte zu informieren", erklärten Fitschen und Jain.
Seit Wochen halten sich zum Beispiel Spekulationen über die Zukunft der Postbank, die seit 2010 mehrheitlich zur Deutschen Bank gehört. Die Gerüchte reichen von einem Verkauf bis zur Möglichkeit, dass die Deutsche Bank ein größeres Aktienpaket des Bonner Instituts an die Börse bringen könnte.
Rechtsstreitigkeiten belasten
Zwar konnte Deutschlands größtes Geldhaus 2014 seinen Gewinn auf fast 1,7 Milliarden Euro mehr als verdoppeln - dank geringerer Kosten für Rechtsrisiken und guter Geschäfte im Investmentbanking. Doch selbst die Doppelspitze räumte ein, dass längst nicht alles nach Plan läuft. Die Bank sei noch "nicht so profitabel, wie sie sein könnte", bilanzierte Fitschen Ende Januar. Und: "Die Belastung durch Rechtsstreitigkeiten ist nach wie vor zu hoch."
Noch immer schlägt sich der Konzern mit etwa 6000 Fällen herum, für drohende juristische Niederlagen wurden 3,2 Milliarden Euro zurückgelegt - und der Vorstand schloss nicht aus, dass diese Summe noch steigen könnte. Der Aktienkurs erholte sich zuletzt zwar in einem insgesamt boomenden Börsenumfeld wieder etwas. Er ist aber nach wie vor weit entfernt von den Werten vor der Finanzkrise.
Die Deutsche Bank bemisst die Vergütung ihrer Vorstände inzwischen verstärkt auch daran, ob und wie einzelne Ziele erreicht wurden. Insgesamt summierten sich die Vorstandsbezüge für das Geschäftsjahr 2014 auf rund 35,3 (2013: 38,5) Millionen Euro. Ein Großteil davon wird nicht in bar ausgezahlt, sondern zeitversetzt und abhängig vom Geschäftserfolg.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa