Wirtschaft

US-Konzern schließt Fabriken Ford kehrt Russlands Auto-Markt den Rücken

Ford Sollers Werk im russischen Wsewoloschsk.

Ford Sollers Werk im russischen Wsewoloschsk.

(Foto: www.imago-images.de)

Ford will seine Pkw-Produktion in Russland einstellen. Im Zuge seiner Sanierung plant der Autobauer die Schließung mehrerer Fabriken in dem Land und spricht von einem "erheblichen" Stellenabbau. Ford will sich in Russland nur noch auf bestimmte Fahrzeugtypen konzentrieren.

Im Rahmen der Neuausrichtung wendet sich Ford vom russischen Pkw-Markt ab. Wie der US-Autobauer mitteilte, werde das russische Gemeinschaftsunternehmen Ford Sollers zwei Montagewerke sowie eine Motorenfabrik in Russland dicht machen. Die Schließungen seien mit "erheblichen" Arbeitsplatzverlusten verbunden, hieß es ohne nähere Angaben. Die Pkw-Produktion laufe damit bei Ford Sollers Ende Juni aus.

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Nach der Neuaufstellung des Joint Ventures liege der Fokus in Russland auf Nutzfahrzeugen. Die Führung des Unternehmens gehe von Ford auf den russischen Partner Sollers über. "Die neue Ford Sollers Struktur unterstützt Fords globale Strategie zur Neuausrichtung, unsere Führung bei Nutzfahrzeugen auszubauen und das Europageschäft in den Marktsegmenten auszuweiten, die bessere Renditen auf investiertes Kapital bieten", erklärte Ford-Europa-Chef Steven Armstrong. Der russische Pkw-Markt sei in den vergangenen Jahren erheblich unter Druck geraten und die Erholung verlaufe langsamer als gedacht.

In Deutschland sollen 5000 Arbeitsplätze wegfallen

Im Gegensatz zum Mutterkonzern steckt Ford Europa tief in den roten Zahlen. Der zweitgrößte US-Autobauer steht unter Druck, nachdem der Rivale General Motors sein Europageschäft an Peugeot verkauft und Opel unter dem französischen Autobauer wieder Tritt gefasst hat. Im Zuge der Sanierung will Ford auch in Deutschland mehr als 5000 Stellen abbauen.

Der oberste Arbeitnehmervertreter von Ford Europa, Martin Hennig, hat die Hoffnung bekräftigt, dass das Sanierungsprogramm in seinem Unternehmen weniger drastisch ausfällt als geplant. "Wenn wir in den nächsten zwei Jahren zumindest ein bisschen in die Gewinnzone kommen, wird niemand mit harten Bandagen Personal abbauen wollen", sagte Hennig am Dienstag bei der turnusgemäßen Betriebsversammlung in Köln. Zwar sei wegen des Strukturwandels in der Autobranche umfassender Stellenabbau nicht zu vermeiden, dieser könnte aber möglicherweise über die nächsten Jahre gestreckt werden.

Quelle: ntv.de, jpe/rts/dpa

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