Wirtschaft

Kriegsschiffe für Katar? Fregatten-Gerücht treibt Thales-Kurs

Überwasserkampfschiff neuester Bauart: Die "Aquitaine" gilt als Typschiff der neuen Mehrzweck-Fregatten des sogenannten FREMM-Projekts.

Überwasserkampfschiff neuester Bauart: Die "Aquitaine" gilt als Typschiff der neuen Mehrzweck-Fregatten des sogenannten FREMM-Projekts.

(Foto: DCNS)

Profitieren Frankreichs Werften vom Rüstungswettlauf am Persischen Golf? An den europäischen Börsen bringen Berichte über einen Großauftrag zum Bau hochmoderner Raketen-Fregatten die Kurse ausgewählter Aktien in Bewegung.

Spekulationen um einen milliardenschweren Kriegsschiffauftrag aus Katar sorgen an der Pariser Börse für Aufsehen. Die Aktien des französischen Rüstungstechnologiekonzerns Thales steigen zeitweise um mehr als 4 Prozent auf bis zu 45,76 Euro.

Auslöser des Höhenflugs sind Gerüchte um eine lukrative Bestellung aus dem rohstoffreichen Emirat. Das Verteidigungsministerium des kleinen, aber finanzstarken Staates inmitten des Persischen Golfs soll nach Informationen der Zeitung "La Tribune" Interesse an drei hochmodernen Fregatten französischer Bauart bekundet haben.

Gebaut und ausgerüstet werden sollen die Kriegsschiffe in den traditionsreichen Werften der französischen Schiffbaugruppe DCNS, die aus der früheren Direction des Constructiones Naveles - den Staatswerften Frankreichs - hervorging. Thales ist seit einigen Jahren direkt an der ehemals staatlichen Kriegsschiffschmiede beteiligt.

Der Auftrag habe ein Volumen von 2,5 Milliarden Euro, heißt es aus Frankreich. "Diese Order wäre eine Überraschung", meinte ein Börsianer in einer ersten Reaktion. Thales und DCNS wollten sich zu diesem Thema zunächst nicht äußern.

Auf Urlaub in Doha?

Die Gerüchte erhielten allerdings von ungewohnter Seite zusätzliche Nahrung: Einen starken Hinweis auf mögliche Verhandlungen lieferte Thales-Chef Jean-Bernard Levy persönlich. Levy hält sich derzeit in Doha, der Hauptstadt des Wüstenemirats, auf. Auf die Frage eines Reporters, was ihn in die Hauptstadt Katars treibe, antwortete er kurzangebunden nur: "Urlaub".

Die von DCNS zu liefernden Fregatten sollen dem Bericht zufolge mit verschiedenen Anti-Schiffs- und Luftabwehrraketen von MBDA ausgerüstet werden. MBDA ist ein Gemeinschaftsunternehmen des britischen Rüstungskonzerns BAE Systems und des europäischen Luftfahrt- und Technologiekonzerns Airbus.

Der Rückenwind des Katar-Auftrags füllte auch hier die Segel: Die Aktien von BAE und Airbus entwickelten sich zu Wochenbeginn deutlich besser als der Gesamtmarkt und legten jeweils etwa 1,4 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen