Wanda droht Klage Golden-Globes-Deal platzt
13.03.2017, 11:37 Uhr
Wanda breitet sich immer mehr in der Unterhaltungsbranche aus - den Golden-Globes-Produzenten bekommt es aber nicht.
(Foto: picture alliance / dpa)
Aus dem milliardenschweren Zukauf wird nichts mehr: Der chinesische Konzern Wanda übernimmt die Produktionsfirma der Golden Globes nicht. Die chinesische Führung soll den Deal verhindert haben. Das könnte Wanda teuer zu stehen kommen.
Der Kauf der Produktionsfirma der Golden Globes in den USA durch den chinesischen Mischkonzern Wanda kommt nicht zustande. Wie der Mutterkonzern von Dick Clark Productions, Eldridge Industries, bekannt gab, wurde das geplante Geschäft aufgekündigt, nachdem Wanda "seine vertraglichen Pflichten nicht eingehalten" habe. Wanda hatte im November angekündigt, Dick Clark für eine Milliarde Dollar (mehr als 900 Millionen Euro) zu übernehmen.
Eine Sprecherin von Wanda wollte den geplatzten Deal auf Anfrage nicht kommentieren. Das ursprünglich vor allem auf Immobilien konzentrierte chinesische Unternehmen arbeitet daran, stärker im Dienstleistungs- und Entertainmentgeschäft zu wachsen. Geführt wird das Unternehmen von Wang Jianlin, einem der reichsten Männer Chinas.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg bereits in der vergangenen Woche berichtete, stand das Geschäft schon seit über einem Monat vor dem Aus. China habe aufgrund von Restriktionen im Zusammenhang mit Käufen von Firmen im Ausland das nötige Geld nicht aufbringen können, hieß es unter Berufung auf mit dem Geschäft vertraute Quellen. Im vergangenen Jahr hatte die chinesische Führung neue Restriktionen erlassen, unter anderem um die Kapitalflucht zu drosseln.
Am Samstag warnte Handelsminister Zhong Shan erneut vor "irrationalen Investitionen" von Firmen, die zu wenig Erfahrung besäßen oder zu schwach seien. Eldridge Industries erklärte nun, Dick Clark werde Wanda in den USA auf Entschädigungszahlungen wegen der geplatzten Übernahme verklagen.
Quelle: ntv.de, hul/AFP