Wirtschaft

Ex-Goldman-Aufseher büßt für Insiderhandel Gupta muss 14 Millionen Dollar zahlen

Ex-McKinsey-Chef Rajat Gupta muss für seine Insider-Tipps 14 Millionen Dollar Strafe zahlen.

Ex-McKinsey-Chef Rajat Gupta muss für seine Insider-Tipps 14 Millionen Dollar Strafe zahlen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Er war einer der angesehensten US-Manager und wurde zur Hauptfigur im spektakulärsten Insiderhandel der letzten 30 Jahre: Rajat Gupta muss eine Millionenstrafe zahlen, weil er Geheiminformationen an Geschäftspartner verriet. Kaum jemand kann sich die Wandlung des einstigen Wall-Street-Stars erklären.

Die US-Börsenaufsicht SEC hat eine hohe Geldstrafe gegen einen der prominentesten Insiderhändler der Wall Street erwirkt. Ein Gericht in New York verurteilte Rajat Gupta zur Zahlung von 13,9 Millionen Dollar (10,6 Mio Euro), weil er Firmengeheimnisse an Geschäftspartner verraten und persönlich davon profitiert hat. Zudem wurde ihm verboten, jemals wieder in gehobenen Positionen in börsennotierten Unternehmen zu arbeiten.

Gupta stand zehn Jahre bis 2003 an der Spitze der Unternehmensberatung McKinsey. Er hatte eine Villa in Connecticut und gehörte zur Wirtschaftselite der USA. Er war einer der angesehensten Manager der USA, setzte sich für benachteiligte Jugendliche ein und kämpfte gegen Malaria in Afrika. Seine exzellenten Kontakte brachten ihm Posten in den Aufsichtsräten des Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble und der Investmentbank Goldman Sachs ein.

Vom Starmanager zum Insiderhändler

Am Ende waren es genau diese exzellenten Kontakte, die Rajat Gupta zum Verhängnis wurden. Und seine Männerfreundschaft zum Hedgefonds-Manager Raj Rajaratnam. Ein Gericht hat Gupta im Oktober bereits in einem Strafprozess zu zwei Jahren Gefängnis und einer Strafe von 5 Millionen Dollar verurteilt. Rajaratnam war bereits 2011 zu elf Jahren Gefängnis und einer Rekordstrafe von 92,8 Mio. Dollar verurteilt worden. Gupta und der Hedgefondsmanager sind die Hauptfiguren des spektakulärsten Insiderhandels der jüngeren US-Geschichte.

Die US-Börsenaufsicht SEC hat die Vorgänge minutiös rekonstruiert. FBI-Ermittler hatten heimlich Telefongespräche zwischen Gupta und Rajaratnam mitgeschnitten, nachdem dessen Galleon-Hedgefonds ins Zwielicht geraten waren. Die FBI-Männer konnten so mithören, wie Gupta geheime Informationen an den Galleon-Chef verriet, mit dem er eine gemeinsame Investmentfirma gegründet hatte – nur Minuten, nachdem er sie selbst erhalten hatte.

Maulwurf im Goldman-Aufsichtsrat

Als Aufsichtsrat von Goldman Sachs erfuhr Gupta im September 2008, dass US-Starinvestor Warren Buffet auf dem Höhepunkt der Finanzkrise fünf Mrd. Dollar investieren wollte, um die angeschlagene Investmentbank zu stabilisieren. Laut US-Börsenaufsicht gab Gupta diese Information sofort an Rajaratnam weiter, unmittelbar nach dem Ende der Aufsichtsratssitzung von Goldman Sachs. Nur eine Minute später kauften Rajaratnams Galleon-Hedgefonds mehr als 200.000 Goldman-Aktien – drei Minuten vor Börsenschluss.

Auch Quartalszahlen von Goldman Sachs und Procter & Gamble verriet Gupta laut SEC mehrmals an Rajaratnam, nachdem er als Aufsichtsrat davon Kenntnis erlangt hatte. Gupta profitierte persönlich von seinem Verrat: Er unterhielt eine Reihe von Geschäftsbeziehungen mit Rajaratnam.

Zudem war er laut SEC selbst Investor in einem von Rajaratnams Fonds, die dank seiner Insiderinformationen satte Gewinne einfahren konnten. Gupta hat gegen seine Gefängnisstrafe Berufung eingelegt, über die  noch nicht entschieden wurde. Derzeit befindet er sich gegen Kaution auf freiem Fuß. Sein Ex-Geschäftspartner Rajaratnam sitzt seine Strafe bereits ab.

Quelle: ntv.de

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