Sorgen in Fernost HSBC steigert Ergebnis um ein Drittel
02.11.2015, 06:16 Uhr
"Keine Bank kann die Einnahmen verbessern, wenn die Weltwirtschaft gegen sie ist": HSBC erlöst weniger.
(Foto: REUTERS)
Europas größte Bank kann sich der Konjunkturabkühlung in Asien nicht entziehen. Und so fallen die Einnahmen insgesamt geringer aus. Doch die gesunkenen Rechtskosten treiben das Vorsteuerergebnis deutlich.
Europas größte Bank HSBC kommt mit dem Abbau von Altlasten voran und profitiert davon. Dank geringerer Kosten für Streitigkeiten mit den Aufsichtsbehörden stieg das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal binnen Jahresfrist überraschend kräftig um fast ein Drittel auf 6,1 Milliarden Dollar, wie das britische Geldhaus mitteilte.
Für Strafzahlungen und Vergleiche mit den Aufsehern gab die Bank 1,4 Milliarden Dollar weniger aus als noch vor einem Jahr. Zuletzt hatten etwa die Verwicklung in die branchenweite Affäre um manipulierte Devisenkurse und ein Geldwäsche-Fall in der Schweiz die Bilanz belastet. Damit konnte sich HSBC von den heimischen Rivalen Lloyds, Barclays und der Royal Bank of Scotland absetzen, die zuletzt alle unter hohen Belastungen wegen Rechtsstreitigkeiten litten.
Zu schaffen machte dem traditionell stark auf Asien konzentrierten Institut allerdings die Konjunkturabkühlung in Fernost. Auch den Einbruch an den Börsen im vergangenen Quartal bekam die Bank zu spüren. Die Einnahmen fielen deswegen um vier Prozent auf 15,1 Milliarden Dollar. Die HSBC-Aktie gab im frühen Handel rund ein Prozent nach.
Experten zogen daher eine gemischte Bilanz. "Das HSBC-Management hat zwar eine gute Arbeit bei der Korrektur der internen Probleme geleistet", sagte Analyst Jim Antos vom Broker Mizuho Securities. "Aber die Ergebnisse zeigen, dass keine Bank ihre Einnahmen verbessern kann, wenn die Weltwirtschaft gegen sie ist."
HSBC-Chef Stuart Gulliver sieht die Bank bei der geplanten Schrumpfkur auf Kurs. Fast 30 Prozent des Weges seien gegangenen. Im Sommer hatte das Institut seine Geschäfte in Brasilien und in der Türkei verkauft. Insgesamt sollen knapp 50.000 Stellen wegfallen. Zuletzt hatte das Geldhaus noch knapp 260.000 Mitarbeiter.
Quelle: ntv.de