Fast drei Milliarden Euro Gewinn Ikea steckt Russlandminus weg
14.01.2011, 11:44 Uhr
Blau-gelbes Design aus Schweden: Das Kamprad-Konzept hat den Möbelhandel für immer verändert.
(Foto: REUTERS)
Für den internationalen Möbelgiganten Ikea endet das zurückliegende Geschäftsjahr mit kräftigen Pluszeichen bei Umsatz und Gewinn. Ernste Sorgen bereitet den Schweden eigentlich nur das geschäftliche Umfeld im russischen Markt. Dort hagelt es Verluste. Konzernchef Ohlsson setzt trotzdem auf Expansion.
Die schwedische Möbelhauskette Ikea hat im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder Rekordgewinne eingefahren. Von September 2009 bis August 2010 verdiente das Unternehmen unter dem Strich 2,7 Mrd. Euro, wie Vorstandschef Mikael Ohlsson der französischen Wirtschaftszeitung "Les Echos" sagte. Das war ein Plus von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den Umsatz hatte Ikea bereits im Oktober bekanntgeben: Er wuchs um 7,7 Prozent auf 23,1 Mrd. Euro.
Ohlsson sagte, in China und in Russland sei das Umsatzwachstum zweistellig ausgefallen. Aber auch in Europa, vor allem in Deutschland, seien gute Zuwachsraten erzielt worden. Ohne die hohen Verluste im Russlandgeschäft wäre das Ergebnis einem schwedischen Zeitungsbericht zufolge noch höher ausgefallen. Nach Angaben der Stockholmer Zeitung "Dagens Nyheter" belasteten Verluste am Standort St. Petersburg das Ergebnis mit umgerechnet 670 Mio. Euro.
An den Wurzeln von Ikea
Das in der südschwedischen Kleinstadt Älmhult beheimatete Familienunternehmen ist nicht an der Börse notiert und hat im vergangenen Herbst zum ersten Mal überhaupt Gewinnzahlen veröffentlicht. Konzernchef stufte das abgelaufene Geschäftsjahr als "gut trotz einer schwierigen Marktsituation" ein. In St. Petersburg hatte das Möbelhaus unter wegen umstrittenen Kosten für Stromlieferungen eingefahren.
Im neuen Geschäftsjahr stelle sich Ikea auf eine neue "Expansionsphase" ein, sagte Ohlsson weiter. Weltweit sollten sieben neue Filialen eröffnet werden. Derzeit besitzt das Unternehmen 280 Filialen in 26 Ländern mit insgesamt 123.000 Angestellten. Am meisten verkauft Ikea nach wie vor in Europa, wo derzeit 204 Filialen rund 70 Prozent der Umsätze erwirtschaften.
Der reichste Mann der Schweiz
Der Ikea-Gründer und Haupteigner (84) gilt mit einem geschätzten Vermögen von über 20 Mrd. Euro als einer der reichsten Menschen der Welt. Seinen Wohnsitz hat er vor Jahren in die Schweiz verlegt.
Nach einem Bericht des Schweizer Wirtschaftsmagazins "Bilanz" führt Kamprad die Liste der reichsten Einwohner des Landes 2010 das neunte Jahr in Folge an. Das Magazin schätzte sein Vermögen auf bis zu 39 Mrd. Franken, umgerechnet rund 30,3 Mrd. Euro.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa