Wirtschaft

Stärkster Anstieg seit 40 Jahren Importpreise schießen in die Höhe

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Die Inflation wird auch durch die Importpreise in die Höhe getrieben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die hohen Energiepreise treffen deutsche Verbraucher nicht nur bei den Heizkosten. Auch die Importpreise werden durch den starken Anstieg der Gas- und Strompreise in die Höhe getrieben - so stark wie seit 1981 nicht mehr.

Die explodierenden Energiekosten haben die deutschen Importe 2021 so kräftig verteuert wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Einfuhrpreise stiegen im Jahresdurchschnitt um 13,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Einen stärkeren Preisanstieg hatte es zuletzt 1981 mit 13,7 Prozent gegeben.

Im Dezember ebbte der Preisdruck minimal ab. Die Einfuhren verteuerten sich um 24 Prozent binnen Jahresfrist und damit etwas weniger als von Ökonomen mit 26,4 Prozent erwartet. Im November hatte das Plus noch bei 24,7 Prozent gelegen und so auf dem höchsten Stand seit der ersten Ölpreiskrise Ende 1974.

Importpreise heizen die Inflation an

Die erhöhten Kosten bei den Einfuhren dürften auch die Verbraucherpreise weiter anheizen. Diese kletterten zuletzt mit 5,3 Prozent so stark wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Der massive Anstieg der Importpreise geht vor allem auf rasant steigende Kosten für Energie zurück: Deren Einfuhr verteuerte sich 2021 um fast 84 Prozent. Alle Energieträger waren im Durchschnitt deutlich teurer als 2020. Besonders stark stiegen die Preise für elektrischen Strom mit 216,4 Prozent und Erdgas mit 138,7 Prozent. Klammert man Energie aus, lagen die Importpreise im Jahresschnitt 2021 um 7,3 Prozent über Vorjahr.

Vorleistungsgüter waren 2021 um 15,7 Prozent teurer. Die Importpreise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen lagen um 64,2 Prozent, Eisenerze um 55,5 Prozent, gesägtes und gehobeltes Holz um 40,7 Prozent, Kunststoffe in Primärformen um 33,2 Prozent und Metalle um 30,3 Prozent über dem Niveau von 2020. Dagegen wurde für elektronische Bauelemente im Durchschnitt 4,5 Prozent weniger bezahlt als ein Jahr zuvor. Die gestiegenen Kosten machen der Industrie und dem Bau zu schaffen und verhindern einen stärkeren Aufschwung.

Quelle: ntv.de, cls/rts

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