Wirtschaft

China-Boom macht Bonds Beine Investoren greifen beherzt zu

Ungeachtet der schwachen Daten aus der Eurozone greifen die Anleger bei spanischen und italienischen Anleihen beherzt zu. Hintergrund sind die robusten Konjunkturdaten aus China. Finger weg heißt es dagegen bei Aktien. Hier schlagen die Ängste durch, die Konjunktur in den Südländern könnte durch ihren rigorosen Sparkurs abgewürgt werden.

Bei Gefahr in Verzug den Stier bei den Hörnern packen: Das scheint das Motto der Investoren zu sein.

Bei Gefahr in Verzug den Stier bei den Hörnern packen: Das scheint das Motto der Investoren zu sein.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Robuste Daten von der chinesischen Konjunktur haben auch den Anlegern an den europäischen Rentenmärkten Mut gemacht. Vor allem italienische und spanische Anleihen waren gesucht. "Die unerwartet guten chinesischen Konjunkturdaten haben einige Anleger wieder risikobereiter gemacht", erklärte ein Händler. Entsprechend gaben die deutschen Papiere nach. Der Euro pendelte um 1,3350 US-Dollar und lag damit auf dem Freitagsniveau.

Die zehnjährigen italienischen Anleihen stiegen um 43 Ticks auf 99,96 Punkte, was die Rendite auf 5,067 Prozent von 5,124 Prozent am Freitag drückte. Die entsprechenden spanischen Papiere legten 39 Ticks auf 104,02 Punkte zu, die Rendite sank auf 5,311 von 5,362 Prozent. Dabei drückten die Anleger an den Aktienmärkten in Mailand und Madrid recht kräftig auf die Bremse. Einige Analysten fürchten, dass der beispiellose Sparkurs der spanischen Regierung die Volkswirtschaft des südeuropäischen Landes abwürgen könnte.

Schwache Europa-Daten lassen Anleger kalt

Relativ unbeeindruckt zeigten sich die Anleger gleichzeitig von den schwachen Konjunkturdaten aus der Euro-Zone. So verlor die Industrie einer Umfrage des Markit-Instituts zufolge im März weiter an Fahrt. In China hat vor allem die Großindustrie im März überraschend zugelegt. Dies habe Hoffnungen für die Weltkonjunktur gemacht, erklärten Händler. Euphorie mochte sich aber nicht einstellen. Schließlich sei fraglich, ob Europa sich an die chinesische Konjunkturlokomotive anhängen könne. Die Euro-Krise schwele nach wie vor im Hintergrund weiter und könnte jederzeit bei den Anleihen wieder für einen Ausverkauf sorgen.     

Viele Anleger nutzten die Entspannung zu Gewinnmitnahmen bei den deutschen Bundesanleihen, die als sicherer Anlagehafen von der Krise profitiert haben. Der Bund-Future büßte 50 Ticks auf 137,99 Punkte ein. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihen kletterte auf 1,837 von 1,793 Prozent. Damit liegen die deutschen Renditen aber immer noch weit unter den US-Renditen, die um 2,2 Prozent pendeln. Der Bund konnte sich erneut fast zum Nulltarif bei den Anlegern frisches Geld über sechs Monate leihen. Fast 3,3 Mrd. Euro flossen in die Staatskasse.          

Quelle: ntv.de, rts

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