Wirtschaft

Zinsen sinken drastisch Italien bekommt frisches Geld

Italien muss auf neue kurzlaufende Staatsanleihen wesentlich weniger Zinsen zahlen als in den vergangenen Monaten. An den Börsen wird das als positives Zeichen gewertet. Doch entscheidend sei die Auktion von zehnjährigen Bonds am Donnerstag, sagen Händler.

(Foto: REUTERS)

Italien hat problemlos Geld zu günstigeren Konditionen bei Anlegern eingesammelt. Die Auktion einer Anleihe mit sechsmonatiger Laufzeit spülte 9 Mrd. Euro in die Staatskassen, teilte das Finanzministerium mit. Der durchschnittliche Zins lag mit 3,25 Prozent halb so hoch wie Ende November. Damals wurde mit 6,5 Prozent der höchste Zins seit Einführung des Euro fällig. Die Renditen der zehnjährigen italienischen Staatsanleihen waren schon vor der Auktion unter sieben Prozent gerutscht, was als positives Vorzeichen genommen wurde.

Trotz der deutlich niedrigeren Rendite war die Nachfrage nach den kurzlaufenden Anleihen gut: Der Staat hätte auch 15,2 Mrd. Euro einnehmen können, so hoch waren die Angebote der Investoren. Die Auktion war damit 1,7-fach überzeichnet, einen Monat zuvor dagegen nur 1,5-fach. Weitere 1,73 Mrd. Euro brachte die Versteigerung zweijähriger Anleihen. Hier fiel der Zins von 7,8 auf 4,85 Prozent.

Der deutsche Aktienindex Dax drehte nach der geglückten Auktion ins Plus, während der Eurokurs ein Tageshoch erreichte.

"Die Auktion ist gut gelaufen. Der Markt ist zufrieden, entscheidend wird aber die Emission länger laufender Papiere am Donnerstag", sagte ein Händler. "Die hohe Nachfrage kommt nicht völlig überraschend, denn dank des billigen Zentralbankgeldes können Investoren mit dem Kauf dieser Papiere eine erkleckliche Marge erwirtschaften."

Die Versteigerung war die erste nach der immensen Kreditvergabe der Europäischen Zentralbank. Die EZB hatte den europäischen Geschäftsbanken vor Weihnachten 490 Mrd. Euro für bis zu drei Jahre geliehen - und das zu niedrigen Zinsen. Sie hofft, dass Banken einen Teil dieses Geldes in Staatsanleihen investieren. Den Löwenanteil parken sie aber derzeit bei der EZB.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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