Wirtschaft

Durststrecke steht bevor Karstadt macht erneut Millionenverluste

benkoeuro.JPG

Kurz nach der Übernahme durch den Investor Benko wird die wirtschaftliche Misere des Karstadt-Konzerns immer deutlicher. Der Umsatz geht zurück, die Verluste summieren sich zu einem dreistelligen Millionenbetrag. Bis es besser wird, könnte es dauern.

Der angeschlagene Warenhausriese Karstadt steckt weiter tief in der Verlustzone. Im Bundesanzeiger veröffentlichte Zahlen belegen, dass das Traditionsunternehmen im Geschäftsjahr 2012/13 einen Jahresfehlbetrag von 131 Millionen Euro geschrieben hat. Zugleich ging der Umsatz weiter zurück, wie dem Zahlenwerk der Karstadt Warenhaus GmbH zu entnehmen war.

Die Erlöse sanken von Oktober 2012 bis September 2013 auf 2,67 Milliarden Euro - im Vorjahr waren es noch 2,94 Milliarden Euro. Auch beim Betriebsergebnis schrieb Karstadt tiefrote Zahlen: Der Verlust im gewöhnlichen Geschäft wuchs um mehr als 90 Millionen Euro auf nun 124 Millionen Euro an. Auch für das laufende Geschäftsjahr 2013/14 erwarte Karstadt "einen Verlust in knapp dreistelliger Millionenhöhe", heißt es in den Dokumenten weiter, die im Frühjahr und damit vor dem jüngsten Eignerwechsel erstellt worden waren.

Erst im Jahr 2017 wieder in der Gewinnzone?

Karstadt steht nach den im Bundesanzeiger veröffentlichten Prognosen eine weitere Durstrecke bevor: Für das Geschäftsjahr 2016/17 erscheine "erstmals ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit als realistisch", steht dort. "Zusätzliche kostensenkende bzw. liquiditätsgenerierende Maßnahmen, die zur Fortbestandssicherung der Gesellschaft auch entsprechend greifen müssen, sind dann erforderlich, wenn wider Erwarten zusätzliche derzeit noch nicht bekannte Ereignisse eintreten, die die Gesellschaft über die in der Planung einkalkulierten Eigenkapital- und Liquiditätsreserven hinaus belasten", heißt es weiter.

"Gemäß Planung", steht in den Dokumenten, sollten die noch zu erwartenden Verluste "bis zum Zeitpunkt der Rückkehr in die Gewinnzone zu keiner Zeit zu einem Eigenkapital von weniger als 200 Millionen Euro führen". Der Abschluss war im April erstellt worden, erst jetzt wurde er im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Der Warenhauskonzern war im Herbst 2010 vom Milliardär Nicolas Berggruen aus der Insolvenz heraus übernommen worden. Berggruen hat ihn zu Beginn der Woche an den österreichischen Immobilien-Investor Rene Benko und dessen Signa Holding weitergereicht, der nun eine Sanierung plant. Bilanzen wurden seit der Übernahme durch Berggruen nur noch im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Quelle: ntv.de, kst/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen