Wirtschaft

Skandal um Gosch und Vapiano Ketten verkaufen falsche Scampi

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Auf den Tellern von Vapiano- und Gosch-Kunden sind wohl keine Scampi, sondern Garnelen gelandet.

(Foto: imago/Stefan Zeitz)

Den Unterschied zwischen Garnele und Scampi? - Kennt kein Mensch, dachten sich offenbar Vapiano und Gosch und servierten ihren Gästen die günstige Garnele statt den kleinen Hummer. Doch die Schummelei ist nun aufgeflogen.

Vapiano und Gosch haben offenbar ihre Kunden getäuscht, indem sie ihnen einfache Garnelen statt Scampi servierten. Das haben Recherchen des NDR ergeben. Dafür nahmen die Redakteure Stichproben in fünf Lokalen in Hamburg. Obwohl auf der Speisekarte jeweils Scampi angepriesen worden waren, bekamen die Testesser in allen Fällen Garnelen serviert. Unter den getesteten Betrieben befanden sich auch Filialen von Gosch und Vapiano.

Im rohen Zustand ist der Unterschied deutlich zu erkennen: links die wesentlich kleinere Garnele, rechts ein Scampo.

Im rohen Zustand ist der Unterschied deutlich zu erkennen: links die wesentlich kleinere Garnele, rechts ein Scampo.

(Foto: NDR)

Der Schwindel konnte schließlich anhand einer DNA-Analyse nachgewiesen werden. Scampi sind eine völlig andere Tierart als Garnelen. Sie gehören zu der Familie der Hummer und haben deswegen auch die typischen Scheren. Außerdem unterscheiden sich Garnelen und Scampi deutlich im Geschmack. Nicht zu vergessen ist natürlich der preisliche Unterschied zwischen beiden: Ein Kilogramm Scampi kostet rund 45 Euro, ein Kilogramm Riesengarnelen ist schon ab 35 Euro zu haben.

Der NDR konfrontierte Vapiano mit dem Ergebnis der Laboranalyse. Das Unternehmen räumte den Fehler ein. Vapiano teilte mit, die Angabe auf der Speisekarte zu korrigieren.

Gosch wird abgemahnt

Es ist nicht das erste Mal, dass die Systemgastronomiekette in der Kritik steht: Mitarbeiter hatten sich in der Vergangenheit bereits über schlechte Arbeitsbedingungen bei Vapiano beklagt. In den Medien war von Manipulationen von Stundenabrechnungen die Rede. Auch Gosch wurde bezüglich der falschen Scampi um eine Stellungnahme gebeten. Das Unternehmen wollte sich zu den Vorwürfen jedoch nicht äußern.

Außerdem machte das Magazin die Hamburger Wettbewerbszentrale auf die Täuschung aufmerksam. "Wenn Scampi versprochen werden, müssen auch Scampi auf dem Teller sein", wird Peter Brammen von der Wettbewerbszentrale zitiert. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, liege eine unlautere Geschäftshandlung vor. Im Interview mit "Markt" kündigte Brammen deswegen an, Gosch abzumahnen.

Quelle: ntv.de, kpi

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