RBS auf dem Seziertisch King will Großbank zerlegen
06.03.2013, 17:33 Uhr
In den Stürmen der Finanzkrise zerfleddert: Großbritannien musste das Geldhaus mit mehr als 45 Mrd. Pfund aus der Staatskasse stützen.
(Foto: REUTERS)
Über der Royal Bank of Scotland (RBS) schwebt der Hammer: Londons oberster Währungshüter Mervyn King, Chef der altehrwürdigen Bank of England, spricht sich vor Parlamentariern für eine Zerschlagung der Bank in ungefährliche Einzelteile aus.

Wer Hilfe benötigt, muss mit Ansagen rechnen: BoE-Chef Mervyn King fordert mehr Durchgriffsrechte.
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Die britische Notenbank hat eine Zerschlagung der teilverstaatlichten Royal Bank of Scotland (RBS) gefordert. Der scheidende Chef der Bank of England, Mervyn King, sagte vor einem Parlamentsausschuss in London, die gefährlichen Teile der RBS müssten von der gesunden Kernbank getrennt und letztere mit Kapital gestärkt werden.
Auf diese Weise könne das Institut in einigen Jahren wieder an private Investoren übergeben werden, erklärte King. Dann könnte die Geldhaus auch wieder mehr Kredite ausleihen - und damit ihre volkswirtschafte Kernaufgabe wieder erfüllen.
Derzeit liegen 82 Prozent der Anteile in der Hand der britischen Regierung, die die Bank 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise mit über 45 Mrd. Pfund (derzeit rund 52,1 Mrd. Euro) stabilisieren musste.
King nannte es "unsinnig", dass der Staat nicht mehr Durchgriffsrechte bei der viertgrößten Bank des Landes habe. Die RBS und das Finanzministerium reagierten zunächst nicht auf seine Kritik.
Bedenken gegen die Zerschlagung
Finanzminister George Osborne hatte zuletzt betont, es gebe Hürden, die gegen eine Zerschlagung sprächen. Unter anderem müssten zunächst noch mehr Steuergelder in die Bank gepumpt werden, um sie gänzlich zu verstaatlichen.
Die RBS wurde seit der staatlichen Rettung bereits an vielen Stellen umgebaut. Unter anderem wurden diverse Töchter verkauft. Bankchef Stephen Hester hat der Regierung in London Hoffnung gemacht, noch vor der nächsten Wahl 2015 mit dem Verkauf von Anteilen beginnen zu können.
Quelle: ntv.de, rts