Konzentration auf Superreiche Morgan Stanley sieht schwarz
18.04.2013, 17:06 Uhr
Morgan Stanley ist zurück in der Gewinnzone.
(Foto: picture alliance / dpa)
Von den US-Großbanken spürt Morgan Stanley die Auswirkungen der Finanzkrise am längsten. Gleichzeitig strukturiert sich die ehemalige Investmentbank um, setzt auf reiche Kunden und erntet jetzt die Lorbeeren. Zum Jahresauftakt gelingt die Rückkehr in die Gewinnzone - und zwar deutlich.
Gute Geschäfte in der Vermögensverwaltung haben Morgan Stanley wieder schwarze Zahlen beschert. Der Überschuss im 1. Quartal 2013 summierte sich auf 958 Mio. Dollar, wie die US-Investmentbank mitteilte. Im Jahr zuvor waren es noch 119 Mio. Dollar Verlust. Für den Konkurrenten von Goldman Sachs zahlt sich aus, das Geschäft mit sehr reichen Kunden seit der Finanzkrise gestärkt zu haben.
Zu Jahresbeginn stand die Sparte schon für 41 Prozent aller Einnahmen. Die Wachstumsrate lag bei über 5 Prozent, die Marge zum Vorquartal unverändert bei 17 Prozent. Bankchef James Gorman setzt auf den Bereich, der im Gegensatz zum schwankungsanfälligen Investmentbanking mehr Stabilität bringt. Er sagte, noch nie sei in der Sparte ein höherer Vorsteuergewinn erzielt worden. Für das Geschäft mit reichen Kunden gebe es weniger regulatorische Hürden als im Handel, sagte der US-Fondsmanager Bernie Williams.
Aktienkurs gibt nach
Im klassischen Investmentbanking gab es dagegen mehr Schatten als Licht. Der Umsatz aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Rohstoffen fiel um fast die Hälfte auf 1,5 Mrd. Dollar. In der Beratung von Fusionen und Übernahmen sowie der Ausgabe von Aktien und Anleihen gab es gegenüber dem vierten Quartal Zuwächse, zum Vorjahreszeitraum aber Rückgänge. Alles in allem fielen die Einnahmen des Konzerns zu Jahresbeginn um fünf Prozent auf knapp 8,5 Mrd. Dollar. Morgan-Stanley-Aktien verloren daraufhin an der Wall Street knapp 2 Prozent.
Goldman Sachs hatte seinen Quartalsgewinn zuletzt um 5,5 Prozent auf 2,19 Mrd. Dollar gesteigert. Andere Großbanken wie JP Morgan Chase oder die Citigroup, die stärker im Privatkundengeschäft mitmischen, hatten ebenfalls Milliarden-Gewinne eingefahren und dabei Zuwächse von jeweils etwa einem Drittel erzielt. In den nächsten Wochen werden auch Zahlen der europäischen Schwergewichte erwartet. Die Deutsche Bank legt ihren Zwischenbericht am 30. April vor.
Quelle: ntv.de, rts