Actionserie auf Platz eins Netflix lüftet Geheimnis um Abrufzahlen
13.12.2023, 04:49 Uhr Artikel anhören
Um die konkreten Abrufzahlen von Filmen und Serien machte Netflix bisher ein großes Geheimnis.
(Foto: REUTERS)
Streaminganbieter verkünden, was gut geklickt wird, nennen aber selten konkrete Zahlen. Das will Netflix ändern und künftig zweimal im Jahr Zahlen zu Filmen und Serien vorlegen. Die Transparenzoffensive soll Vertrauen schaffen. Die Top-Serie im ersten Halbjahr 2023 dürfte viele überraschen.
Netflix wird transparenter bei Angaben zum Erfolg von Filmen und Serien auf der Plattform. Der Streaming-Marktführer veröffentlichte zum ersten Mal Zahlen dazu, wie viele Stunden Tausende Filme und Serien im ersten Halbjahr dieses Jahres angeschaut wurden. Solche Berichte sollen nun zweimal im Jahr vorgelegt werden.
Während es im klassischen Fernsehen ein über Jahrzehnte entwickeltes System von Zuschauerquoten gibt, halten sich Streaming-Dienste oft bei Informationen zum Erfolg ihres Programms bedeckt. Netflix veröffentlicht seit zwei Jahren bereits eine Rangliste der aktuell populärsten Titel.
Daten sind für Netflix Steuerungselement
Für Netflix sei dies in den Anfangsjahren der richtige Weg gewesen, da man Rivalen nicht mit Daten versorgen wollte, sagte Co-Chef Ted Sarandos bei einer Telefonkonferenz. Dies habe zum Teil aber auch zu Misstrauen aufseiten der TV-Branche geführt, auch wenn man mit Produzenten der einzelnen Filme und Serien mehr Informationen geteilt habe. Die Veröffentlichung der Informationen solle das ausräumen. "Es sind tatsächlich die Daten, die wir verwenden, um unser Geschäft zu steuern", sagte Sarandos.
Der nun veröffentlichten Liste zufolge war die erste Staffel der Serie "The Night Agent" der meistgesehene Titel im ersten Halbjahr 2023 - mit insgesamt 812,1 Millionen Stunden. In einer aktuellen Liste können die Klickzahlen wochenweise abgerufen werden. In der Woche zwischen dem 27. November und 3. Dezember etwa lag international der Animationsfilm "Leo" mit 42,1 Millionen Stunden vorn. Netflix schränkt zugleich ein, die Zahlen geben demnach zwar eine Orientierung - relativierten sich aber auch dadurch, dass Serien eine unterschiedliche Laufzeit haben und Filme grundsätzlich kürzer sind.
Mit dem Ausbau des Werbegeschäfts habe die Veröffentlichung der Daten nichts zu tun, da man dort auf übliche Branchen-Verfahren mit anderen Diensten zur Messung der Zuschauerquoten zurückgreife, betonte Sarandos.
Quelle: ntv.de, als/dpa