Wirtschaft

"Jeden Tag hervorragende Arbeit" Neue Streiks bei Amazon

"Work hard, have fun": Frank Bsirske (hier bei Am Wochenende am Amazon-Standort Leipzig) macht den Amazon-Streit zur Chefsache.

"Work hard, have fun": Frank Bsirske (hier bei Am Wochenende am Amazon-Standort Leipzig) macht den Amazon-Streit zur Chefsache.

(Foto: dpa)

Ein tiefer Zwist spaltet den deutschen Online-Versandhandel: Der US-Konzern Amazon wehrt sich gegen Forderungen, seine Mitarbeiter in den Lagerhallen nach den Tarifmaßstäben des deutschen Einzelhandels zu bezahlen.

Die Streiks beim Versandhändler Amazon gehen in die nächste Runde. Die Gewerkschaft Verdi rief zu Wochenbeginn die Mitarbeiter am bayerischen Amazon-Standort Graben dazu auf, mit Beginn der Frühschicht an diesem Montag ihre Arbeit niederzulegen. Auch im hessischen Bad Hersfeld wollen die Beschäftigten zu Wochenbeginn erneut in den Ausstand treten.

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"Die Beschäftigten leisten jeden Tag hervorragende Arbeit, sind verbindlich und zuverlässig, das erwarten wir auch von Amazon. Deshalb kämpfen wir für tarifliche Existenzsicherung und Lohnerhöhungen", sagte Verdi-Streikleiter Thomas Gürlebeck.

In Bad Hersfeld legten Amazon-Beschäftigte mit dem Beginn der Frühschicht um 0.00 Uhr ihre Arbeit nieder, wie eine Verdi-Sprecherin am Morgen mitteilte. Bereits am Samstag hätten sich die Mitarbeiter entschlossen, ihren Arbeitskampf auszuweiten. Auch am Amazon-Standort in Leipzig waren Amazon-Beschäftigte bereits am Wochenende sowohl am Freitag als auch am Samstag in den Streik getreten.

Die Auseinandersetzungen bei Amazon dauern bereits seit Ostern 2013 an. Dabei ist es bereits wiederholt zu Streiks gekommen. Im Kern geht es um die Frage, ob sich die Amazon-Angestellten tarifrechtlich im Bereich des Einzelhandels oder im Bereich der Logistikbranche bewegen.

Gretchenfrage im Online-Handel

Verdi fordert von dem US-Unternehmen höhere Löhne und tarifliche Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich sind. Amazon nimmt dagegen die Logistikbranche als Maßstab, in der weniger gezahlt wird. Bislang verweigerte der Konzern laut Gewerkschaft jedes Gespräch.

Allerdings haben Amazon-Vertreter wiederholt in der Öffentlichkeit zu ihrer Position Stellung bezogen. Der US-Konzern lehnt neue Tarifverhandlungen ab und sieht sich als Logistiker, dessen Bezahlung sich ohnehin bereits am oberen Ende des branchenüblichen Niveaus bewege.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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