Wirtschaft

Das Geld geht aus Petroplus legt Raffinerien still

Der ins Straucheln geratene Ölverarbeiter Petroplus zieht die Reißleine. Zu Beginn des neuen Jahres wird die Produktion in drei Raffinerien vorübergehend gestoppt. Davon nicht betroffen ist der bayerische Standort Ingolstadt. Die Verhandlungen mit den Gläubigerbanken um eine Kreditlinie in Milliardenhöhe gehen weiter.

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(Foto: REUTERS)

Petroplus geht das Geld aus: In den kommenden Tagen legt Europas größter unabhängiger Ölverarbeiter drei seiner fünf Raffinerien vorerst still, wie der Konzern mitteilte. Gleichzeitig werde Petroplus die Verhandlungen mit den Gläubigerbanken fortsetzen, um wieder Kredite zu erhalten. Die Gespräche in Zürich seien "offen und konstruktiv" verlaufen.        

, die Petroplus braucht, um den Rohölnachschub für seine Raffinerien zu finanzieren. Die Raffinerien im französischen Petit Couronne, in Cressier in der Schweiz und im belgischen Antwerpen werden nun heruntergefahren. Wann die stillgelegten Anlagen wieder in Betrieb gehen können, hänge von der Verfügbarkeit von Krediten und der allgemeinen Wirtschaftslage in Europa ab, erklärte der Konzern. 

Als erstes dürften Petit Couronne und Antwerpen von der Stilllegung betroffen sein. "Es kommt kein Rohöl mehr an", sagte eine Sprecherin von Petroplus France. Am Montag werde die Anlage heruntergefahren. Der Raffinerie in Antwerpen könnte nach Gewerkschaftsangaben bereits am Sonntag die Abschaltung drohen. Neben den von den Stillegungen betroffenen Anlagen betreibt Petroplus Raffinerien im bayerischen Ingolstadt und im britischen Coryton. In beiden soll weitergearbeitet werden.

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Ölhänder hatten sich angesichts der Finanzierungsprobleme von Petroplus geweigert, Lieferverträge mit dem Konzern abzuschließen. .

Unklar blieb bislang, was den drastischen Schritt der Banken ausgelöst hatte, nachdem die Geldhäuser noch vor zwei Monaten eine Verletzung von Kreditauflagen durch den hoch verschuldeten Konzern hingenommen hatten. Zu dem Petroplus-Konsortium gehören gut ein Dutzend Banken. Dazu gehören neben drei französischen Großbanken auch Deutsche Bank, Morgan Stanley und Credit Suisse.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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