Wirtschaft

Deutsche Ermittler beteiligt Razzien bei fünf französischen Banken

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Eine der Banken, die im Visier der Staatsanwaltschaft stehen, ist die Société Générale.

Eine der Banken, die im Visier der Staatsanwaltschaft stehen, ist die Société Générale.

(Foto: REUTERS)

16 Finanzstaatsanwälte, mehr als 150 französische Ermittler sowie sechs deutsche Staatsanwälte sind im Einsatz: In Frankreich kommt es zu großangelegten Razzien bei mehreren Banken. Dabei geht es um Ermittlungen wegen Steuerbetrugs.

Bei fünf französischen Banken hat es Razzien wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung im großen Stil gegeben. Die Durchsuchungen gehen auf Ende 2021 eingeleitete Ermittlungen wegen Steuerbetrugs unter anderem mit sogenannten Cum-Cum-Geschäften zurück, wie die Finanzstaatsanwaltschaft PNF mitteilte. An den Razzien waren demnach neben 16 PNF-Staatsanwälten und mehr als 150 französischen Ermittlern auch sechs deutsche Staatsanwälte aus Köln beteiligt.

Wie die Zeitung "Le Monde" berichtete, sind die französischen Großbanken Société Générale und BNP Paribas, die britische HSBC, die BNP-Tochter Exane sowie die Investmentbank Natixis im Visier der Ermittler. Ein Sprecher der Société Générale bestätigte, dass der Unternehmenssitz an diesem Dienstag durchsucht wurde. Die anderen Banken reagierten auf Anfrage bislang nicht.

Bei den mutmaßlichen Cum-Cum-Geschäften halfen Banken ausländischen Aktienbesitzern, die Kapitalertragssteuerpflicht in Frankreich zu umgehen. Nach französischem Recht sind nur französische Staatsangehörige von der Steuer auf Dividenden von an französischen Börsen gelisteten Unternehmen befreit. Französische Banken sollen nun die Aktien von ausländischen Anlegern bei Fälligwerden der Steuer kurzzeitig übernommen haben, um sich die Kapitalertragssteuer zurückerstatten zu lassen.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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