Wirtschaft

"Maximierung des Aktionärswertes" Reederei aus Singapur will selbst anheuern

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(Foto: REUTERS)

Unverändert kämpft die Schifffahrtsbranche mit Überkapazitäten und hohen Kosten. Anhilfe schaffen Allianzen. Wer aber keinen Partner auf Augenhöhe findet, kann sich verschlanken - oder gleich Stärkeren andienen.

Angesichts der eigenen angespannten Wirtschaftslage könnte sich der Schifffahrtskonzern Neptune Orient Lines Ltd. (NOL) aus Singapur selbst auf die Suche nach einem Käufer machen. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht getroffen worden, teilte der Hapag-Lloyd-Konkurrent der Börse in Singapur mit. Das Unternehmen konzentriere sich darauf sein, Kerngeschäft wieder profitabel zu machen.

"Das Unternehmen hat eine Pflicht, im Zuge seiner normalen Geschäftstätigkeit seine Optionen zur Maximierung des Aktionärswertes zu prüfen", teilte Neptune Orient, die sich im Besitz des Singapurer Staatsfonds Temasek Holdings befindet.

Das "Wall Street Journal" hatte vergangene Woche aus Kreisen berichtet, Temasek habe den 1,7 Milliarden US-Dollar schweren Containerschifffahrtskonzern zum Verkauf gestellt.

Sparte verkauft

Neptune Orient hatte im Februar die profitable Tochter APL Logistics für 1,2 Milliarden Dollar an den japanischen Logistikkonzern Kintetsu World Express verkauft. Seit dem sei die Bilanz sehr viel stärker, erklärte das Unternehmen. Neptune hat zudem in 32 moderne Schiffe investiert und will seine Kosten weiter senken.

Zuvor hatte NOL Fusionsgespräche mit Konkurrenten geführt, auch mit der deutschen Hapag-Lloyd AG und Orient Overseas aus Hongkong.

Die Branche leidet seit einigen Jahren unter Überkapazitäten und steht unter Konsolidierungsdruck. Die drei großen Reedereien A.P. Møller-Maersk aus Dänemark, die schweizerische Mediterranean Shipping Co und die französische CMA CGM wollten sich deshalb zu einer Allianz zusammenschließen, scheiterten mit dem Plan aber am Widerstand der chinesischen Kartellbehörden.

Ob nun einer der möglichen Fusionspartner von NOL daran interessiert sein könnte, den Schifffahrtskonzern aus Singapur zu kaufen, ist unklar. Hapag-Lloyd, seit dem Zusammenschluss mit der Sud Americana de Vapores SA ein deutsch-chilenisches Unternehmen, strebt an derzeit an die Börse. Ein IPO könnte den weltweit viertgrößten Schifffahrtskonzern mit mehr als 5,5 Milliarden Dollar bewerten

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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