Wirtschaft

Künstliche Intelligenz im Netz Google schluckt Deepmind

Sieht so die Suchmaschine der Zukunft aus? Noch stehen Roboter wie dieser "Unglaubliche Bionic-Man" nur als Ausstellungsstück im Washingtoner "Smithsonian National Air and Space Museum".

Sieht so die Suchmaschine der Zukunft aus? Noch stehen Roboter wie dieser "Unglaubliche Bionic-Man" nur als Ausstellungsstück im Washingtoner "Smithsonian National Air and Space Museum".

(Foto: REUTERS)

Aggressive Expansion durch Zukäufe: Der Betreiber der weltweit einflussreichsten Suchmaschine nutzt einen kleinen Teil seiner Erträge und sichert sich einen Spezialisten für künstliche Intelligenz. Facebook kann offenbar nicht mithalten.

Mit einer neuen Übernahme befeuert der US-Onlinekonzern Google die Spekulationen um die Entwicklung futuristisch anmutender Anwendungen. Der Suchmaschinenanbieter kaufte eine britische Firma komplett auf, die als führend auf dem Gebiet der Erforschung künstlicher Intelligenz (KI) gilt.

Google
Google 240,80

Der Internetriese hat die Übernahme des Start-ups Deepmind mittlerweile bestätigt. Angaben zum Kaufpreise wollte der Konzern nicht veröffentlichen. Nach Informationen der "Financial Times" und des Tech-Dienstes "The Information" dürfte Google rund 500 Millionen Dollar (365 Millionen Euro) auf den Tisch gelegt haben.

Verschiedenen Berichten zufolge war Google zudem nicht der einzige Bieter für DeepMind. Der Suchmaschinengigant soll den ebenfalls in der Online-Werbevermarktung tätigen Netzwerkkonzern Facebook im Bieterrennen ausgestochen haben.

Vernetzte, denkende Maschinen

Für Branchenkenner ergibt die Übernahme eines KI-Spezialisten für Unternehmen wie Facebook oder Google durchaus Sinn: In Fachkreisen sei bereits seit längerem spekuliert worden, hieß es, Google könnte verstärkt zu Ansätzen und Methoden aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz greifen, um große Datenbestände besser auszuwerten.

Erst kürzlich hatte Google mit der Übernahme eines Spezialisten für vernetzte Haustechnik für Aufsehen gesorgt. Der Ankauf der Firma Nest für umgerechnet rund 2,3 Milliarden Euro gilt als bislang kostspieligste Übernahme im Google-Portfolio. Der Schritt hatte nicht nur in Deutschland umfangreiche Spekulationen um künftige Aktivitäten des US-Konzerns ausgelöst. Mitte Dezember hatte Google außerdem bereits Boston Dynamics übernommen. Die Experten dort arbeiten an der Entwicklung von lauf- und schreitfähigen Robotern, an denen unter anderem das US-Militär interessiert ist.

Zwischen den Programmierern von DeepMind und Google gibt es bereits enge Kontakte: DeepMind entwickelt unter anderem den Dienst Google Now, der als eine Art persönlicher Assistent seiner Nutzer auftritt und sie zum Beispiel auf Verzögerungen bei ihren Terminen hinweist. Laut "The Information" will Google nun einen konzerninternen Ethik-Rat einrichten, der dafür sorgen soll, dass die Technologie von DeepMind nicht missbraucht werden kann.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen