Wirtschaft

GM zahlt für Werksschließungen Russlandkrise macht Opel zu schaffen

Abrissarbeiten am alten Opel-Werk in Bochum.

Abrissarbeiten am alten Opel-Werk in Bochum.

(Foto: dpa)

Opel verliert weiterhin Geld. Die Probleme des europäischen Marktes machen der US-Mutter GM zu schaffen. Zudem hinterlässt die Russlandkrise deutliche Spuren. Doch es gibt auch positive Nachrichten.

Der Einbruch des russischen Marktes hat den Autobauer Opel auf dem Weg aus der Verlustzone gebremst. Im Auftaktquartal 2015 sanken die operativen Verluste im Europageschäft der US-Mutter General Motors zwar von rund 284 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf 239 Millionen US-Dollar (223 Millionen Euro), wie GM mitteilte. Doch ohne den Absatzeinbruch und den ungünstigen Rubelkurs hätte das Sanierungsprogramm eine deutlich größere Wirkung erzielen können.

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General Motors (GM) 32,58

Denn das Opelwerk in Bochum ist inzwischen Geschichte - Anfang 2014 waren für die Schließung noch Kosten von 200 Millionen Dollar angefallen. Doch dafür drückt nun das schwache Russlandgeschäft auf das Ergebnis. Auch diese Belastung fällt allerdings bald weg: Opel hatte im März angekündigt, sich wegen der tiefen Absatzkrise Ende 2015 aus Russland zurückzuziehen. Das beinhaltet nach früheren Angaben die Stilllegung des GM-Fahrzeugwerks in St. Petersburg zur Jahresmitte.

400 Millionen für Ausstieg aus Russland

Durch die Probleme in Europa hat auch der US-Autoriese General Motors insgesamt einen Dämpfer erhalten. Denn obwohl das US-Geschäft boomt, sank der Umsatz im ersten Quartal im Jahresvergleich um fast fünf Prozent auf 35,7 Milliarden Dollar (33,2 Mrd Euro), wie GM mitteilte. Der Gewinn stieg zwar von 0,1 auf 0,9 Milliarden Dollar. Allerdings hatte das Rückruf-Debakel wegen defekter Zündschlösser im Vorjahr ein großes Loch in die Bilanz gerissen, so dass die Zahlen schwer vergleichbar sind.

Während der Absatz der Opel-Mutter im Heimatmarkt und in China brummt, schwächeln die Geschäfte in Südamerika. In Europa kostete zudem der Rückzug aus Russland GM zunächst viel Geld: Im Auftaktquartal verbuchte GM bereits Sonderkosten von 400 Millionen Dollar. Konzernchefin Mary Barra zeigte sich trotzdem zufrieden und bezeichnete die Ergebnisse als solides Fundament für das Erreichen der Jahresziele. Anleger waren weniger angetan - die Aktie fiel vorbörslich um mehr als drei Prozent. Analysten hatten bessere Zahlen erwartet.

Aus Sicht von Opel-Chef Karl-Thomas Neumann unterstreichen die neuesten Zahlen die Fortschritte der Rüsselsheimer. In einem Brief an die Mitarbeiter betonte er: "Wir halten Kurs. Unser Ergebnis ist erneut besser als im Vorjahreszeitraum. Und, das ist ganz wichtig, wir haben zum neunten Mal in Folge unsere internen Quartalsziele übertroffen."

Mit nahezu 280.000 verkauften Fahrzeugen (plus 3,1 Prozent) im ersten Vierteljahr sei der Marktanteil in Europa auf 5,83 Prozent gestiegen: "Das stimmt uns zuversichtlich", erklärte Neumann. Zumal das angesichts des trägen europäischen Automobilmarkts und dem Absatzeinbruch in Russland keine leichte Aufgabe gewesen sei. Insgesamt sei Opel dem nächsten großen Ziel nähergekommen, schrieb Neumann: "2016 wieder profitabel zu werden."

Quelle: ntv.de, bdk/dpa

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