Wirtschaft

Birkenstock gefragt Salesforce-Absturz setzt Wall Street zu

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Die wichtigsten US-Indizes schlossen erneut im Minus.

Die wichtigsten US-Indizes schlossen erneut im Minus.

(Foto: REUTERS)

Nach den Abgaben vom Vortag verbucht die Wall Street weitere Verluste. Der SAP-Rivale Salesforce legt einen enttäuschenden Ausblick vor, danach geraten auch andere Branchenaktien unter Druck.

Eine Verlangsamung der US-Wirtschaft und ein Kurseinbruch beim Software-Giganten Salesforce setzen der Wall Street zu. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag 0,9 Prozent tiefer bei 38.111 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,1 Prozent auf 16.737 Zähler nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,6 Prozent auf 5235 Stellen ein.

Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um 1,3 Prozent zu. Dies ist die schwächste Zahl seit dem zweiten Quartal 2022, als die Wirtschaft sogar schrumpfte. Peter Cardillo, Chefvolkswirt beim Vermögensverwalter Spartan Capital Securities, zeigte sich gelassen: "Ein geringeres Wirtschaftswachstum ist nicht unbedingt so schlimm, da wir uns immer noch in einer Wachstumsphase befinden." Auch die Revision des sogenannten PCE-Index - eines für die US-Notenbank Fed besonders wichtigen Inflationsmaßes - für das erste Quartal sei eine gute Nachricht, die den Aktienmarkt stabilisieren dürfte.

Salesforce im freien Fall

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Für Verluste bei den wichtigsten US-Indizes sorgte auch ein Kurseinbruch beim SAP-Rivalen Salesforce. Die Aktie rutschte nach einem enttäuschenden Ausblick um rund 20 Prozent ab. Der Umsatz werde im zweiten Vierteljahr zwischen 9,2 und 9,25 Milliarden Dollar liegen, teilte Salesforce mit. Analysten hatten mit 9,37 Milliarden gerechnet. Angesichts der hohen Inflation und der straffen Geldpolitik hielten sich die Kunden offenbar mit Investitionen in Software zurück.

Gefragt waren dagegen die seit Oktober in New York notierten Aktien von Birkenstock, die um knapp zwölf Prozent zulegten. Das deutsche Traditionsunternehmen hatte angesichts einer starken Nachfrage nach seinen Korksandalen und neueren geschlossenen Schuhen seinen Jahresausblick leicht angehoben.

Ein Bericht über die Pläne von Tesla, eine hochentwickelte Software zum autonomen Fahren in China anzumelden, schob indes die Aktie des Elektroautopioniers an. Die Papiere rückten um 1,5 Prozent vor. Der Konzern erwäge, die Software den Nutzern der Autos als Monats-Abo anzubieten, sagten mit dem Vorhaben vertraute Personen.

PCE-Zahlen könnten Hinweise auf Zinspolitik geben

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Nun warten die Anleger auf die Veröffentlichung der PCE-Zahlen für April am Freitag. Das Barometer wird anhand eines Korbs von Konsumgütern erstellt. Im März stieg es auf Jahressicht um 2,7 Prozent. Für April wird eine Stagnation auf diesem Niveau erwartet, was gegen eine frühe Zinswende der Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell sprechen dürfte. Auch die jüngsten Aussagen aus der US-Notenbank konnten die Anleger nicht beruhigen. "Ich sehe keine Dringlichkeit" für eine Zinssenkung "in naher Zukunft", sagte der Chef des Fed-Bezirks New York, John Williams, bei einem Treffen des Economic Club of New York am Donnerstag.

Das Ölkartell Opec+ arbeitet Insidern zufolge angesichts des zuletzt erhöhten Angebots und der schwächeren Nachfrage an einem Deal über weitere Produktionskürzungen. Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder wolle es ihren Mitgliedern ermöglichen, einige der bestehenden Maßnahmen bis ins Jahr 2025 zu verlängern, sagten drei mit den Gesprächen vertraute Personen. Die Vereinbarung dürfte beim Opec+-Treffen am Sonntag beschlossen werden.

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Quelle: ntv.de, ino/rts

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