"Kann Motor des Wandels werden" Scholz erklärt Ostdeutschland zur Boom-Region
11.06.2023, 16:33 Uhr Artikel anhören
"Es gibt eigentlich kaum eine Zukunftstechnologie, die hier in Ostdeutschland nicht bereits zu Hause ist", sagte Scholz.
(Foto: dpa)
Zu der dreitägigen Wirtschaftskonferenz im brandenburgischen Bad Saarow werden rund 400 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft erwartet. Auch Kanzler Scholz kommt. Er sieht im Osten eine Boom-Region. Die wirtschaftliche Entwicklung verläuft allerdings unterschiedlich.
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht große Potenziale für die Wirtschaft in Ostdeutschland. "Ostdeutschlands Wirtschaft erlebt einen Boom", sagte Scholz vor Beginn des Ostdeutschen Wirtschaftsforums in Bad Saarow nach Angaben der Organisatoren. "Es gibt eigentlich kaum eine Zukunftstechnologie, kaum eine Wachstumsbranche, die hier in Ostdeutschland nicht bereits zu Hause ist oder sich hier gerade ein neues Zuhause sucht." Die Region könne "zu einem Motor des Wandels werden", fügte der Kanzler hinzu.
Zu der dreitägigen Wirtschaftskonferenz im brandenburgischen Bad Saarow werden rund 400 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft erwartet. Scholz wollte zum offiziellen Auftakt des Treffens am Sonntagabend eine Rede halten. Bei der Konferenz geht es nach Angaben der Veranstalter unter anderem um die Bedingungen für Industrieunternehmen, den Fachkräftemangel und den globalen Standortwettbewerb.
Weniger Innovationen im Osten
Die wirtschaftliche Entwicklung im Osten verläuft unterschiedlich: So wuchs die Wirtschaft im vergangenen Jahr in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt stärker als im Bund insgesamt. In Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern wurden geringere Raten erzielt. Beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegen die fünf ostdeutschen Flächenländer im Bundesvergleich nach wie vor auf den hinteren Rängen.
Auch was Innovationen angeht, sieht es im Osten deutlich schlechter aus. Laut einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, Arbeitskräfte im sogenannten MINT-Bereich, Unternehmensgründungen, Patentanmeldungen und der Digitalisierungsgrad im Bundesland Sachsen-Anhalt am niedrigsten. Auf den hinteren Plätzen liegen zudem Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Als wichtigen Faktor für die Innovationskraft einer Region nennt das IW akademische Qualifikationen der Arbeitskräfte in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Hier erreicht demnach Hamburg den höchsten Wert, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern. Am unteren Ende der Skala stehen Brandenburg, Sachsen-Anhalt und als Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern.
Quelle: ntv.de, mba/AFP