Wirtschaft

Noch keine Qualcomm-Spritze Sharp hustet weiter

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(Foto: picture alliance / dpa)

Sharp befindet sich in der Krise und benötigt dringend Geld. Nun muss der japanische Elektronikriese um die zweite Qualcomm-Finanzspritze bangen. Eine entsprechende Einigung mit dem US-Chiphersteller lässt weiter auf sich warten.

Der angeschlagene Elektronikkonzern Sharp hat bei der Gesundung seiner Finanzen einen Rückschlag erlitten. Die zweite Finanzspritze des US-Chipherstellers Qualcomm wird nicht wie geplant Ende März eintreffen, teilten die Japaner mit. In den laufenden Verhandlungen der beiden Technologiekonzerne sei noch keine Einigung erzielt worden.

Rekordverluste in den letzten Jahren haben den einst so stolzen japanischen Elektronikkonzern an den Rand des Abgrunds gedrängt. Derzeit versucht das Unternehmen, seine Finanzen mit Hilfe von Partnern wieder in Ordnung zu bringen.

Anfang Dezember hatten sich Sharp und Qualcomm auf eine Investition in Höhe von bis zu 9,9 Milliarden Yen geeinigt, umgerechnet sind das rund 800 Millionen Euro. Gleichzeitig haben beide Unternehmen eine Kooperation bei Displays ins Auge gefasst. Diese basiert auf einer neuen Flüssigkristall-Technologie von Sharp und Qualcomms neuer energieeffizienter Display-Technology.

Die erste Tranche des Qualcomm-Investments im Volumen von 4,9 Milliarden Yen war Ende des Jahres über die Bühne gegangen. Mit dem Geld hat Qualcomm neue Aktien von Sharp gekauft. Die zweite Runde sollte eigentlich zum Ende des laufenden Geschäftsjahres erfolgen. Die Deadline 29. März sei aber nun nicht mehr zu halten, teilte Sharp mit.

Frisches Kapital dringend gebraucht

Eine Sharp Sprecherin sagte, die Partner hätten sich bei der geplanten Zusammenarbeit in der Bildschirmtechnologie nicht auf gewisse Bedingungen einigen können. Qualcomm war für einen Kommentar nicht zu erreichen.

Wie dringend Sharp frisches Kapital benötigt, hat sich jüngst gezeigt: Die Japaner wandten sich an den Rivalen Samsung Electronics. Das Elektronikkonglomerat aus Südkorea sagte zu, 10,4 Milliarden Yen zuzuschießen und sich damit mit 3 Prozent an Sharp zu beteiligen.

Zuvor war eine Vereinbarung mit der Hon Hai Precision Industry Co aus Taiwan geplatzt, nachdem die Aktie von Sharp deutlich gefallen war. Eigentlich wollte sich Hon Hai für 66,4 Milliarden Yen mit knapp 10 Prozent an Sharp beteiligen.

Quelle: ntv.de, DJ

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