Stemmen gegen Ölpreisverfall Shell fährt Investitionen zurück
29.01.2015, 10:22 Uhr
Erfolgreiches Raffineriegeschäft.
(Foto: dpa)
Shell hält sich trotz extrem niedriger Ölpreise wacker. Der Energiekonzern schafft eine Verdopplung seines Quartalsgewinns. Dennoch sieht es im Ölfördergeschäft nicht so gut aus. Dafür boomt das Raffineriegeschäft.
Der britisch-niederländische Energiekonzern Shell stemmt sich gegen den Verfall der Ölpreise. Trotz der Halbierung der Preise verdoppelte das Unternehmen seinen Quartalsgewinn zu Wiederbeschaffungskosten fast auf 4,2 von 2,2 Milliarden US-Dollar. Im Gesamtjahr stieg diese Kennziffer auf 22,6 von 19,5 Milliarden Dollar.
Im Ölfördergeschäft verzeichnete der Konzern wegen der gefallenen Preise zwar einen Gewinnrückgang um 30 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar im Quartal. Das Raffineriegeschäft verdreifachte jedoch sein Ergebnis auf 1,55 Milliarden Dollar. Hier hätten sich sowohl die vom Unternehmen eingeleiteten Optimierungen positiv ausgewirkt als auch ein günstiges Branchenumfeld.
Der Umsatz von Shell fiel aber um 15 Prozent auf 92 Milliarden Dollar. Netto blieben mit 773 Millionen Dollar nur gut 40 Prozent des Vorjahreswerts.
Die Zahlen machen dennoch Hoffnungen, dass die Ölbranche besser mit dem Preisverfall klarkommt als gedacht. Shell ist der erste der vier großen Energiekonzerne, die über das Schlussquartal 2014 berichten. Allerdings hat es Shell auch einfacher als die Wettbewerber, denn der niederländisch-britische Konzern hatte vor einem Jahr ein ungewöhnlich schwaches Quartal verzeichnet, so dass die Vergleichsbasis für die aktuellen Zahlen wenig sportlich ist.
Keine "Überreaktion"
Mit Blick auf den gefallen Ölpreis will Shell die Investitionen zurückfahren. In den kommenden drei Jahren sollen 15 Milliarden Dollar weniger in die Projekte gesteckt werden, so dass die Investitionen 2015 sinken werden. Shell versprach aber, wegen des schwachen Ölpreises nicht in eine "Überreaktion" zu verfallen.
Von den Kürzungen bei den Investitionen und dem Rückgang des Nettogewinns unbeeindruckt sollen Aktionäre den Gürtel ein Loch weiter aufmachen dürfen. Die Dividende für das vierte Quartal erhöht Shell um 4 Prozent auf 47 Cent je Aktie.
Quelle: ntv.de, wne/DJ