Corona-Krise bedroht Existenz Sorge um Behinderten-Werkstätten
21.03.2020, 13:24 Uhr
Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen sind derzeit mehr als 310. 000 Erwachsene mit Behinderungen in den Mitgliedswerkstätten beschäftigt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Von den temporären Schließungen zahlreicher Einrichtungen wegen der Corona-Krise sind auch Werkstätten für behinderte Menschen betroffen. Sollte die Arbeit längere Zeit ruhen, drohen hohe Einnahmeausfälle.
Die Linke-Abgeordnete Sabine Zimmermann hat sich besorgt gezeigt um die Lage von Hunderttausenden Menschen in Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Von den jetzigen Schließungen öffentlicher und privater Betriebe seien auch die Werkstätten mit ihren Angeboten und Einrichtungen betroffen, sagte Zimmermann. Es bestehe die Gefahr von enormen Einnahmeausfällen, wenn Träger der Eingliederungshilfe ihre Zahlungen an die Werkstätten einstellen. Zudem könnten die Arbeitsbereiche der Werkstätten aufgrund von Schließung oder wegbrechenden Aufträgen von Unternehmen kaum Einnahmen erwirtschaften.
Eine existenzbedrohende Situation der Werkstätten "würde vor allem auch zu Lasten der Menschen mit Behinderung gehen, die jetzt in ganz besonderem Maße von der Krise betroffen und zu schützen sind", sagte Zimmermann. "Werkstätten berichten mir von einer unwirklichen Situation, die schwer zu verstehen ist." Die Bundes- und Landesregierungen dürften die Werkstätten nicht im Stich lassen.
Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen sind derzeit mehr als 310.000 Erwachsene mit Behinderungen in den Mitgliedswerkstätten beschäftigt, knapp 30.000 zu ihrer beruflichen Bildung im Berufsbildungsbereich und fast 265.000 zu ihrer Arbeits- und Berufsförderung im Arbeitsbereich. Die Bundesagentur für Arbeit weist in ihrer Beschäftigtenstatistik für Juni 2019 349.195 Beschäftigte in den Werkstätten oder gleichartigen Einrichtungen aus.
Quelle: ntv.de, can/dpa