Wirtschaft

Gutscheine für Wertpapiere Startup bringt Aktien an Supermarktkassen

Mit den Prepaid-Telefonkarten fing es an. Längst gibt es Geschenkkarten für Online-Händer, Restaurants und bald auch Aktien.

Mit den Prepaid-Telefonkarten fing es an. Längst gibt es Geschenkkarten für Online-Händer, Restaurants und bald auch Aktien.

(Foto: imago/Levine-Roberts)

Gutscheinkarten boomen. Fast 100 Milliarden Dollar setzte der Einzelhandel im vergangenen Jahr in den USA damit um. Von diesem Trend will ein Startup profitieren und die Amerikaner dazu bringen, sich mit Aktien zu beschenken.

Handy-Guthaben, Restaurant- oder Hotelgutscheine, Guthaben für Onlinehändler und nun auch Apple-Aktien. Zum bereits umfangreichen Gutscheinangebot an Supermarktkassen kommen in den USA ab dieser Woche ausgewählte Wertpapiere. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, nehmen - pünktlich zur beginnenden "Shopping Season" - zunächst die Ketten Kmart und Office Depot die Genschenkkarten des Startups Stockpile ins Programm.

Für einen Aufpreis von 4,95 Dollar bietet Stockpile Unternehmensanteile im Wert von 25, 50 oder 100 Dollar an. Im Programm sind zunächst 20 bekannte US-Konzerne wie Coca-Cola, Nike, Berkshire Hathaway und andere. Der Beschenkte kann seinen Gutschein online bei Stockpile zum jeweils geltenden Tagesschlusskurs der gewählten Aktie einlösen, auch Teile von Aktien, deren Preis höher ist als der Wert des Gutscheins, zu erwerben ist möglich.

Um etwa die Apple-Anteilsgutscheine nicht mit denen für Apple iTunes-Store zu verwechseln, ist ganz oben das Wort "Stock" - Aktie - fett aufgedruckt. Stockpile, ein Startup aus dem kalifornischen Silicon-Valley ist als Aktienhändler registriert und hat sein Geschäftsmodell von allen zuständigen Aufsichtsbehörden lizensieren lassen. 

Supermärkte schulen Mitarbeiter

Stockpile-Gründer Aviv Lele, der zuvor als  Patentanwalt im Silicon Valley arbeitete, kam  nach eigener Darstellung auf die Idee für die Aktien-Karten, als er seinen Neffen und Nichten Unternehmensanteile schenken wollte. Doch Wertpapiere für jemand anderen zu erwerben, sei so bürokratisch und zweitaufwendig gewesen, dass er schließlich aufgegeben habe.

Mit seiner Idee hofft Lele den Erfolg anderer Branchen mit Geschenkkarten auf den Aktienhandel zu übertragen. Laut einer vom "Wall Street Journal" zitierten Studie kauften die Amerikaner im vergangenen Jahr Gutscheine für 93,9 Milliarden Dollar, nahezu doppelt so viel wie zehn Jahre zuvor. Aktien zu kaufen, ist dagegen wie in Deutschland auch in den USA unpopulärer geworden. Nur noch 13,8 Prozent aller US-Familien besitzen Aktien. Vor der Finanzkrise waren es noch fast 18 Prozent.

Der Einzelhandel scheint überzeugt, dass Stockpile diesen Trend umkehren kann. Die Supermarktkette Giant Eagle will die Aktien-Karten ab kommenden Monat ins Programm aufnehmen. Dazu sollen nicht nur eine Regale aufgestellt, sondern auch das Personal geschult werden, dass es mögliche Anleger-Fragen beantworten kann.

Quelle: ntv.de, mbo

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