Kreditgeber bleiben treu Steinhoff kann durchatmen
07.06.2018, 09:10 Uhr
(Foto: picture alliance / Mohssen Assan)
Steinhoffs Kreditgeber stellen sich hinter das Sanierungskonzept für den taumelnden Möbelhändler. Ziel ist es, die Kassenlage zu stabilisieren. Anleger wittern Morgenluft.
Der angeschlagene Möbelkonzern Steinhoff hat sich in Europa den Rückhalt seiner wichtigsten Kreditgeber gesichert. Wie Steinhoff mitteilte, haben die Gläubiger formal zugesagt, die Umsetzung des am 18. Mai vorgestellten Restrukturierungsplans des Unternehmens zu unterstützen. Die Zusage sieht stützende Aktionen bis zum 30. Juni vor, um die Finanzlage der Steinhoff Europe AG und der Steinhoff Finance Holding GmbH zu stabilisieren.
An der Börse sorgt die Nachricht für einen Kurssprung - wenn auch auf niedrigem Niveau. Die Papiere gehen mit einem Aufschlag von mehr als 40 Prozent in den Handelstag.
Bei den Unterstützern handelt es sich um Kreditgeber, die knapp 61 Prozent der externen Schulden repräsentieren, hinzu kommt eine Mehrheit der Gläubiger einer Wandelanleihe. Laut Steinhoff soll mit den Zusagen ausreichend Zeit zur Verfügung stehen, um die Restrukturierung weiter voranzutreiben.
Steinhoff mit Hauptsitz in Südafrika steht wegen eines Bilanzierungsskandals massiv unter Druck und musste die Kennzahlen von 2015 und 2016 bereits anpassen, nachdem Unregelmäßigkeiten zutage gefördert worden waren. Das Unternehmen, gegen das mehrere Behörden ermitteln, hat im ersten Halbjahr diesen Jahres einen Verlust eingefahren. Belastet wurde das Ergebnis - neben Beratungsgebühren im Zusammenhang mit rechtlichen Angelegenheiten, der Restrukturierung und Untersuchungen - von Wechselkurseffekten, Wertberichtigungen, Verlusten aus Beteiligungsverkäufen und höheren Zinsen. Mittlerweile hat sich Steinhoff von mehreren Beteiligungen getrennt, unter anderem von der Discount-Kette Poco.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ