Ausstieg aus Braunkohle Studie sieht "kleinere Herausforderung"
05.07.2017, 12:25 Uhr
Blick auf den Braunkohle-Tagebau Jänschwalde (Brandenburg).
(Foto: picture alliance / Patrick Pleul)
Der Strukturwandel ist auch im Braunkohlesektor längst eine Tatsache. Einer Studie zufolge sind nur noch rund 20.000 Menschen direkt im Sektor beschäftigt. Seitens der Grünen kommt die Forderung nach einem Staatsfonds für die betroffenen Regionen.
In der deutschen Braunkohleindustrie sind einer Studie zufolge nur noch rund 20.000 Menschen direkt beschäftigt. Davon arbeiten etwa 6000 in Kraftwerken und die übrigen in vorgelagerten Bereichen, wie es in einer von den Grünen veröffentlichten Studie zu Arbeitsplätzen in den Braunkohleregionen heißt. Demnach arbeiten noch rund 9000 Menschen im Rheinischen Revier, 2600 im Mitteldeutschen Revier und 7900 in der Lausitz. Ein Ausstieg aus der Braunkohle sei eine "kleinere Herausforderung" als aus der Steinkohle.
Damit liege der Anteil der Beschäftigten im Braunkohlebergbau an der Gesamtzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter sowohl auf Bundesebene als auch in den betroffenen Bundesländern "im Promillebereich", heißt es in der Studie des auf Erneuerbare Energien spezialisierten Beratungsunternehmens arepo consult.
Als eines der wichtigsten Argumente für den Weiterbetrieb der Braunkohleindustrie würden oft die damit verbundenen Arbeitsplätze genannt. Die Studie zeige aber, dass der Strukturwandel auch im Braunkohlesektor längst eine Tatsache sei. Zudem seien im Jahr 2011 40 Prozent der Beschäftigten über 50 Jahre alt gewesen, die bis 2021 in Rente gingen.
Die klimapolitische Sprecherin der Grünen, Annalena Baerbock, forderte die Schaffung eines Staatsfonds, der für die betroffenen Regionen Geld für neue Infrastruktur, Forschungszentren und Unternehmensgründer bereitstellen solle. Die Menschen dort dürften "nicht in der Luft hängen".
Der Bundesverband Braunkohle erklärte gegenüber dem "Spiegel", die Branche sorge insgesamt für 50.000 Arbeitsplätze, da sie auch für Beschäftigung bei den Zulieferern sorge.
Quelle: ntv.de, wne/AFP