Genehmigung in Grünheide Tesla-Fabrik soll im März starten können
28.02.2022, 10:43 Uhr
Noch nicht fertig, aber weit fortgeschritten: Im Turbotempo hat Tesla die Fabrik seit 2020 in Brandenburg hochgezogen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Bänder von Teslas Autofabrik rollen testweise schon, aber noch ausstehende Genehmigungen verzögern den Produktionsstart immer wieder. Diese Hürden scheint der US-Elektroautobauer genommen zu haben - in wenigen Tagen soll Tesla einem Bericht zufolge die finale Genehmigung vorliegen.
Die finale Genehmigung für die Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide soll noch in dieser Woche erfolgen. Das berichtet der Berliner "Tagesspiegel". Damit wäre der Weg frei für den offiziellen Produktionsstart. Wie die Zeitung weiter berichtet, liefen auch bereits die Vorbereitungen für die Eröffnungsfeier im März auf dem Gelände der neu errichteten Autofabrik. Doch ein Rechtsstreit mit Umweltverbänden und Anwohnern ist für Tesla-Chef Elon Musk noch nicht durchgestanden.
Mit der finalen Genehmigung wäre die letzte entscheidende Hürde für den Start der Produktion jedoch genommen, sodass der US-Elektroautobauer im März - wie Musk gegenüber Kunden angekündigt hatte - die ersten Fahrzeuge der Y-Baureihe ausliefern kann. Die rund 2500 Mitarbeiter, die bislang bei dem US-Unternehmen am Standort in Brandenburg angeheuert haben, produzieren bereits testweise Fahrzeuge.
Dem Bericht zufolge wird es wahrscheinlich eine offizielle Übergabe des Bescheides an Tesla in der Staatskanzlei von Ministerpräsident Dietmar Woidke von der SPD geben. Demnach soll für die Feier bereits ein Datum feststehen: am 22. oder 23. März im Werk in Grünheide. Auch Musk soll dafür einfliegen. Das Blatt beruft sich auf Informationen der Polizei Brandenburg, die die Veranstaltung absichern wird. Es werden zudem prominente Vertreter aus Politik und Wirtschaft erwartet, wie Kanzler Olaf Scholz von der SPD und der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck. Im Rahmen der Feier sollen auch die ersten 30 in Grünheide produzierten Fahrzeuge an Kundinnen und Kunden übergeben werden.
Rechtsstreit um Wasserversorgung noch offen
Mit dem Start im März 2022 liegt Tesla deutlich hinter dem Zeitplan: Ursprünglich hatte Musk anvisiert, dass in Grünheide die ersten Fahrzeuge ab Juni 2021 fertiggestellt werden - ein Bau im Rekordtempo. Die Verzögerungen liegen zum einen im komplizierten Genehmigungsverfahren mit hohen Auflagen, mit hohen Umwelt- und Beteiligungsstandards und Klagen von Umweltverbänden.
Zum anderen hatte der US-Elektroautobauer sich selbst Steine in den Weg gelegt, als er im laufenden Verfahren den Antrag für die E-Auto-Fabrik um eine Batteriezellenfabrik erweiterte. Das machte eine weitere öffentliche Neuauslegung der Pläne für den Standort erforderlich, der teilweise in einem Wasserschutzgebiet und nahe einem Naturschutzgebiet liegt.
Mitarbeiter zu Betriebsratswahl aufgerufen
Der Streit um die Wasserversorgung des Werks begleitet das Vorhaben seit Beginn. Umweltverbände und Anwohner befürchten negative Folgen wegen des hohen Wasserverbrauchs und haben Klage eingereicht. Die Verhandlung wurde mehrfach verschoben und ist jetzt für den 4. März am Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) angesetzt. Es geht um die Frage, ob die vom Landesumweltamt 2020 erteilten Genehmigungen für höhere Fördermengen des Wasserwerks Eggersdorf rechtswidrig sind, aus dem der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) auch die neue Tesla-Fabrik beliefern will.
Nach Informationen der IG Metall sollen in dem Werk jährlich rund 500.000 Fahrzeuge gebaut werden. Geplant sind demnach bis zu 12.000 Arbeitsplätze in dem Unternehmen. Heute ist die Belegschaft der neuen Fabrik in Grünheide zur Wahl eines Betriebsrats aufgerufen.
Quelle: ntv.de, joh/AFP