S&P prüft Bonität Moody's stuft K+S auf Ramschniveau ab
05.11.2013, 21:57 Uhr
Ratingagenturen schießen sich auf K+S ein.
(Foto: picture alliance / dpa)
K+S verfügt nach eigenen Angaben über Barmittel von 1,2 Milliarden Euro. Auch eine nicht unerhebliche Kreditlinie steht dem Dax-Konzern bereit. Für Moody's ist das anscheinend nicht genug für den Preiskampf in der Kalibranche.
Der Kalispezialist K+S kommt nicht zur Ruhe: Nach der Berg- und Talfahrt an der Börse wegen des Preiskampfes in der Branche und dem tödlichen Minenunglück in Deutschland sorgt nun Moody's für Unmut. Die Ratingagentur senkt die Bonitätsnote des Dax-Konzerns um zwei Stufen auf das Ramsch-Niveau "Ba1".
Moody's geht davon aus, dass die Preise für Kali-Düngemittel nach dem Platzen des russisch-weißrussischen Exportbündnisses BPC fallen werden. Das würde auch die Ergebnisse von K+S belasten. Hinzu kommt, dass die Firma weiteres Geld für die Eröffnung einer neuen Kali-Mine in Kanada (Lagecy Projekt) in die Hand nehmen muss. Auch die Agentur S&P prüft, ob sie das K+S-Rating herabsetzen soll.
K+S bleibt zuversichtlich
Der hessische Konzern kann die Entscheidung von Moody's nicht nachvollziehen und ist überzeugt, trotz der Herabstufung bei Bedarf weiter Mittel am Kapitalmarkt einsammeln zu können. K+S verfüge nach wie vor über Barmittel von rund 1,2 Milliarden Euro und über eine Kreditlinie von über 1 Milliarde Euro, sagte ein Firmensprecher. Zudem sei eine höhere Verschuldung, die K+S wegen der kostspieligen Eröffnung der Mine in Kanada anhäufen könnte, nur temporär. Der Konzern sei überzeugt, diese nach der Inbetriebnahme des Bergwerks zügig wieder abzubauen, erklärte der Sprecher. "Ziel war und ist es, langfristig ein Rating im Investment Grade-Bereich zu haben."
Der russische K+S-Konkurrent Uralkali hat Ende Juli das Exportkonsortium BPC mit dem weißrussischen Staatskonzern Belaruskali aufgekündigt und damit Schockwellen in der Düngemittelbranche ausgelöst. Bisher haben BPC und das nordamerikanischen Pendant Canpotex 70 Prozent des Kali-Düngemittelmarktes beherrscht und die Preise stets auf einem hohen Niveau gehalten. Nun stellen sich K+S und viele Konkurrenten auf fallende Preise und rauere Zeiten ein.
K+S will darauf mit einem Sparpaket reagieren. Brancheninsidern zufolge will der Konzern so einen dreistelligen Millionen-Betrag einsparen. Zwischenzeitlich stand auch der Dax-Verlust im Raum.
Quelle: ntv.de, bad/rts