Bain Capital im Visier des Staatsanwalts US-Justiz lädt Investmentfonds vor
02.09.2012, 08:44 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Der New Yorker Generalstaatsanwalt lädt mehr als ein Dutzend Investmentfonds vor. Die Firmen sollen so getrickst haben, dass hunderte Millionen Dollar an Steuereinnahmen verloren gegangen seien. Die Untersuchungen dürften dem republikanischen Präsidentschaftskandidat nicht gefallen, schließlich muss sich auch Bain Capital erklären.
Mehrere Investmentfonds sind einem Zeitungsbericht zufolge wegen umstrittener Steuervermeidungspraktiken ins Visier der US-Justiz geraten. Unter den betroffenen Firmen sei auch Bain Capital, die 15 Jahre lang von dem jetzigen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, , geleitet wurde, berichtet die "New York Times". Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman habe mehr als ein Dutzend Fonds vorgeladen.
Schneiderman liegen dem Bericht zufolge Dokumente vor, wonach die Firmen den Investoren in Rechnung zu stellende Gebühren als Investitionen deklariert haben, wodurch diese dann niedriger besteuert wurden. So seien hunderte Millionen Dollar an Steuereinnahmen verloren gegangen. Diese Praxis ist dem Blatt zufolge gängig in dem Sektor, ihre Legalität ist laut Experten aber stark umstritten. Unter den vorgeladenen Firmen seien auch Kohlberg Kravis Roberts & Company, TPG Capital, Sun Capital Partners, Apollo Global Management und Silver Lake Partners. Ein Sprecher des Generalstaatsanwalts und Vertreter der Investmentfonds wollten den Bericht der "New York Times" nicht bestätigen.
Bain Capital ist im Wahlkampf bereits mehrfach in die Schlagzeilen geraten. Vor allem wird dem Multimillionär Romney vorgeworfen, auf seinem Chefposten bei dem Investmentfonds für die Schließung von Fabriken und die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland verantwortlich gewesen zu sein. Kritiker befürchten allerdings, dass Schneiderman als Demokrat mit engen Verbindungen zur Administration von Präsident Barack Obama die Fonds wegen Romney in ein schlechtes Licht rücken wolle.
Romneys Anwalt R. Bradford Malt wies die Vorwürfe der Justizbehörden zurück: Zwar seien die beanstandeten Praktiken "weit verbreitet, akzeptiert und total", allerdings hätten Romney und der Fonds nichts damit zu tun, weder vor noch nach dem Rückzug Romneys von Bain Capital.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP