Nach Pipeline-Explosion US-Versorger muss Milliardenbuße zahlen
10.04.2015, 10:50 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die Gasleitung stammt aus den 50er Jahren. 2010 explodiert sie. Acht Menschen verlieren ihr Leben. Nun muss der Versorger zahlen - und darf dies nicht auf die Kunden abwälzen. Der Konzern ist wegen einer anderen Verfehlungen bereits weltberühmt.
Der US-Energieversorger PG&E Corp bekommt eine hohe Strafe für die Explosion einer Gaspipeline im Jahr 2010. Der Bundesstaat Kalifornien hat das Unternehmen zu einer Zahlung von insgesamt 1,6 Milliarden US-Dollar verdonnert.
Der Grund für die Explosion, bei der acht Menschen ums Leben kamen und die ein Wohngebiet in einem Vorort von San Francisco verwüstet hat, war der schlechte Zustand der Pipeline. Das aus den 50er Jahren stammende Bauwerk war marode, schlecht gewartet und nachlässig verschweißt.
Zusätzlich zur Strafe muss der Konzern Reparaturarbeiten vornehmen. Damit belaufen sich die Kosten für die Pacific Gas and Electric Company auf 2,2 Milliarden Dollar. Aufkommen müssen dafür nicht die Kunden, sondern die Aktionäre des Unternehmens.
"Werden Entscheidung wohl nicht anfechten"
Von den Strafen in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar sollen 850 Millionen Dollar in Verbesserungen der Sicherheit von Gaspipelines fließen. Weitere 400 Millionen Dollar soll über die Rechnungen an die Gaskunden zurückfließen. 300 Millionen Dollar zahlt das Unternehmen direkt an den Bundesstaat Kalifornien. Mit den restlichen 50 Millionen Dollar sollen verschiedene Sicherheitsprojekte für Pipelines finanziert werden.
"Wir entschuldigen uns für dieses tragische Ereignis", sagte PG&E-Chairman und Chef Tony Earley. "Wir werden die Entscheidung voraussichtlich nicht anfechten."
PG&E war bereits früher wegen massiver Verfehlungen zu hohen Bußgeldern verurteilt worden. Wegen Verunreinigungen des Grundwassers musste das Unternehmen an die Bewohner des Örtchens Hinkley in den 90er Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag zahlen. Der Fall wurde vor allem durch die engagierte Anwaltsgehilfin Erin Brockovich aufgedeckt und mit Julia Roberts in der Hauptrolle verfilmt. Dafür hatte die US-Schauspielerin einen Oscar erhalten.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ