Wirtschaft

Ende des deutschen Ablegers Ultrasonic AG stellt Insolvenzantrag

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(Foto: REUTERS)

Wenn Chef und Finanzvorstand mit Firmengeld durchbrennen, ist dies meist ungut für das Unternehmen. So geschehen beim chinesischen Schuhhersteller Ultrasonic. Die federführende Bank stellt nun 60 Millionen Euro an Krediten fällig.

Das Verschwinden des Vorstandschefs und großer Teile des Firmenvermögens wird der Ultrasonic AG nun zum Verhängnis. Die Cathay United Bank hat Forderungen gegen das Unternehmen als Garantiegeberin für ein Konsortialdarlehen inklusive der aufgelaufenen Zinsen fällig gestellt, wie die deutsche Holdinggesellschaft des gleichnamigen chinesischen Schuhherstellers mitteilte. Der Vorstand sehe sich daher gezwungen, den Insolvenzantrag zu stellen.

Die Cathay United Bank hatte die Ultrasonic AG bereits Mitte September 2014 informiert, dass die der Gesellschaft zur Verfügung gestellte Kreditlinie über 60 Millionen US-Dollar sowie ausstehende Zinszahlungen in Höhe von rund 180.000 Dollar aufgrund der Verletzung von wesentlichen Vertragspflichten fällig gestellt würden. Vorstand und Aufsichtsrat nahmen daraufhin Verhandlungen mit den Konsortialbanken auf. In diesen Verhandlungen zeigte sich die Cathay United Bank gesprächsbereit, um eine Lösung zu finden.

Vor einem für den 13. März 2015 anberaumten Treffen mit den Konsortialbanken in Taipeh zur Besprechung der aktuellen Situation und des weiteren Vorgehens habe die Bank die Forderung nun aber fällig gestellt.

AG mit nur einem Mitarbeiter

Ins Rampenlicht und in finanzielle Nöte war das Unternehmen im September 2014 geraten. Seinerzeit wurde bekannt, dass Vorstandschef und Finanzvorstand mitsamt der liquiden Mittel der Firma in China und Hongkong verschwunden waren. Sie hatten die Kreditlinie im August in zwei Tranchen abgerufen und den Großteil der Gelder kurz vor ihrer Flucht von Hongkong nach China transferiert.

Die Ultrasonic AG hatte bereits Ende Februar vor der Insolvenz gewarnt. Die börsennotierte deutsche Holding verfügte zum 31. Januar 2015 über liquide Mittel von 382.024 Euro. Dem standen offene Forderungen in Höhe von 73.624 Euro gegenüber. Ende Januar war bei der Ultrasonic AG nur ein Mitarbeiter beschäftigt, der Vorstand Harald Zender.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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