Streit beigelegt Varta-Aktie schießt durch die Decke
03.08.2020, 16:23 Uhr
Der Ellwanger Konzern liefert auch in den nächsten Jahren die Batterien für Samsung-Headsets.
(Foto: dpa)
Von der Patentklage zum Liefervertrag: Batteriehersteller Varta hat sich mit Großkunde Samsung auf einen neuen Vertrag geeinigt, der die Auftragsbücher des Ellwanger Batterieproduzenten in den nächsten Jahren füllen wird. Für die Aktionäre ist das eine gute Nachricht.
Nachdem Varta seine Patentstreitigkeiten mit Technologiekonzern Samsung beigelegt hat, sind die Anleger frohen Mutes. Die Aktien des Unternehmens springen um 8,2 Prozent nach oben. Kurstreiber ist der neu geschlossene Vertrag mit Großkunde Samsung, der dem Ellwanger Konzern in den kommenden Jahren Lieferaufträge beschert. Demnach bleibt Varta Hauptlieferant für wiederaufladbare Batterien von Samsung-Headsets.
"Wir freuen uns, dass wir die Geschäftsbeziehungen mit Samsung noch einmal intensivieren können", sagte Varta-Chef Herbert Schein zur neuen Einigung der beiden Unternehmen. Dass ein neuer Liefervertrag zustande kommt, war vor kurzem noch nicht klar. Varta hatte gegen Samsung und deren Kunden in Deutschland und den USA geklagt. Der Vorwurf: Der Technologiekonzern soll in Kopfhörern die Knopfzellen anderer Lieferanten verbaut haben, auf die Varta das Patent hat.
Der Batterieproduzent hat nun aber alle Klagen gegen Samsung und deren Kunden zurückgezogen, hieß es aus Ellwangen. "Es ist sehr erfreulich, dass wir gemeinsam diese Lösung gefunden haben und nun gestärkt zusammen in die Zukunft gehen werden, so Schein. Einigungen mit anderen Herstellern von sogenannten Wearables, zum Beispiel Smartwatches und Fitness-Armbänder, sollten bald folgen.
Varta beschäftigt weltweit rund 4000 Mitarbeiter und ist auf die Herstellung vieler unterschiedlicher Batterien spezialisiert, von der Mikro- und der Haushaltsbatterie bis hin zu Energiespeichersystemen. Mit finanzieller Unterstützung des Bundes und der Länder Baden-Württemberg und Bayern will Varta die nächste Generation von Lithium-Ionen-Zellen erforschen. Rund 300 Millionen Euro sollen dabei helfen, eine Massenproduktion aufzubauen.
Quelle: ntv.de, lmw/dpa