"Neues Kapitel" ab 2019 Volvo will weg von Benzin und Diesel
05.07.2017, 09:34 Uhr
In das neue XC90-Modell baute Volvo bereits einen teilautonomen Plug-in-Hybridmotor ein.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Schon ab 2019 will Volvo nur noch Automodelle mit Elektro- und Hybridtechnologien entwickeln und verabschiedet sich damit endgültig vom Verbrennungsmotor. Damit ist der schwedische Autobauer Vorreiter in der Branche.
Der schwedische Autobauer Volvo hat bei seiner Antriebstechnologie eine grundlegende Kehrtwende angekündigt. Volvo will sich in den kommenden Jahren Schritt für Schritt von Fahrzeugen mit reinen Verbrennungsmotoren verabschieden. So soll von 2019 an jedes neue Volvo-Modell einen Elektromotor haben, kündigte der Autobauer an.
Volvo sprach dabei von einem "neuen Kapitel" in der Geschichte des Automobils, welches das Ende des ausschließlich vom Verbrennungsmotor angetriebenen Autos einläutet. Davon eingeschlossen sind auch ältere Modelle, die derzeit noch mit Verbrennungsmotoren - also Benziner und Diesel – ausgestattet sind. Sie sollen demnach Schritt für Schritt ersetzt werden durch elektrisch angetriebene Fahrzeuge.
Zwischen 2019 und 2022 will Volvo zusätzlich fünf reine E-Autos auf den Markt bringen. Diese Fahrzeuge sollen ergänzt werden durch eine Reihe von Hybrid-Modellen, die per Stecker geladen werden und einen ergänzenden Verbrennungsmotor haben.
Nachfrage begründet Wende
Volvo-Chef Hakan Samuelsson begründete die Wende mit einer erhöhten Nachfrage nach Elektroautos bei den Kunden. Der Autobauer will auf diese Kundenwünsche reagieren und so bis 2025 eine Million Elektrofahrzeuge verkaufen. Bereits im Mai hatte Samuelsson angekündigt, kein Geld mehr in die Entwicklung neuer Dieselmotoren zu stecken. "Aus heutiger Sicht werden wir keine neue Generation Dieselmotoren mehr entwickeln", hatte Samuelsson der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt.
Damit ist Volvo die erste große Traditionsmarke, die sich ein Datum für das Ende der Verbrennungsmotoren gesetzt hat. Seit der Übernahme durch den chinesischen Autobauer Geely hat das schwedische Unternehmen kräftig in neue Modelle und Fabriken sowie neue Technologien investiert.
Andere Autohersteller wollen dagegen auch zukünftig in ihrer Produktion an Verbrennungsmotoren festhalten. Dabei steht vor allem der Diesel nach Berichten über mögliche Abgas-Manipulationen, Differenzen zwischen Abgaswerten auf dem Prüfstand. Eine breite Debatte um Fahrverbote für ältere Diesel-Modelle haben offensichtlich für Verunsicherung gesorgt und dazu geführt, dass Diesel-Neuzulassungen aktuell auf Talfahrt sind.
Quelle: ntv.de, lou/dpa/rts