Schenken gegen die Krise Weihnachten wird nicht gespart
03.11.2009, 14:54 UhrGuten Freunden gibt man ein Küsschen, oder zwei, oder drei … - Dieser Werbeslogan scheint vor allem in der Krise zuzutreffen. Zwei Studien beweisen das.
Deutschland befindet sich in der größten Wirtschaftskrise seit 80 Jahren. Die Zahl der Insolvenzen nimmt deutlich zu, die der Unternehmensgründungen dagegen im Vergleich zum Vorjahr deutlich ab. Von satten sieben Prozent geht das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) aus. Kein Wunder, dass manch Wirtschaftsaugure im kommenden Jahr eine Arbeitslosenzahl von um die fünf Millionen voraussagt. Arbeitsplatzverlust und Konjunkturpessimismus: Ein kleines Geschenk kann da schon Wunder bewirken.
Denn trotz der Untergangsstimmung hierzulande wollen die Deutschen mehr Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Das Budget des Durchschnittsdeutschen steigt auf 226 Euro. Immerhin fünf Euro mehr als noch im Vorjahr. Das hat die Unternehmensberatung Ernst & Young herausgefunden. Das meiste Geld soll danach für Bücher, CDs und DVDs ausgegeben werden - also eher kleinere Präsente. Zudem stehen auch wieder Gutscheine oder der altbekannte Briefumschlag, gefüllt mit dem ein oder anderen Euroschein, hoch im Kurs.
Größeres ist dagegen, im Gegensatz zum vergangenen Weihnachtsfest, regelrecht out. Unterhaltungselektronik wie Stereoanlagen, Flachbild-Fernsehern oder DVD-Spielern ist laut Ernst & Young deutlich weniger auf den Gabentischen zu finden als noch 2008.
Dennoch bleibt festzuhalten: Es wird mehr geschenkt. Und das hat einen triftigen Grund: In der Wirtschaftskrise werden Freunde wichtiger. Das soziale Umfeld ist dem Deutschen in Krisenzeiten wertvoller geworden, so ein Umfrageergebnis der Bertelsmann-Stiftung. Demnach haben Ehe, Familie, Partner und Freunde an Gewicht gewonnen: Jeder vierte der mehr als 1.000 befragten Bundesbürger sagt das der Umfrage zufolge. Für jeden Fünften sind stabile persönliche Beziehungen und Freundschaften wichtiger als vor der Krise.
Und was gibt man guten Freunden? Ein Küsschen. Aber in diesem Jahr wird es auch mal ein Buch oder eine DVD sein. Hauptsache: Das Geschenk hilft der Freundschaft, dem sozialen Zusammenhalt - und irgendwann auch der Konjunktur.
Quelle: ntv.de