Wirtschaft

Preisdruck in Metropolen lässt nach Wohnungspreise in der Provinz steigen

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Im brandenburgischen Frankfurt/Oder legten die Preise für Wohnimmobilien innerhalb eines Jahres um über 30 Prozent zu.

(Foto: picture alliance / dpa)

In deutschen Großstädten ist der Häuser- und Wohnungsmarkt bereits abgegrast. Jetzt kaufen Investoren vermehrt im Umland. Kündigt sich hier der nächste Immobilienboom an?

Lagen zuletzt große Metropolen und deren Umland im Fokus der Käufer, steigt nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" die Nachfrage nun auch in kleineren Städten. Im brandenburgischen Frankfurt/Oder beispielsweise legten die Durchschnittspreise für Wohnimmobilien innerhalb eines Jahres um 37 Prozent zu, wie dem Bericht zufolge eine Datenauswertung des Beratungsunternehmens Empirica zeigt.

Auf dem zweiten Platz liegt demnach die 14.000-Einwohner-Stadt Eichstätt in Oberbayern mit einem Preisanstieg von 25 Prozent, gefolgt vom Landkreis Oberspreewald-Lausitz mit der Kleinstadt Lübbenau mit 23 Prozent. Platz vier belegt das oberbayerische Erding mit 21 Prozent, einen ebensolchen Preisanstieg bei Wohnimmobilien verbuchte Cottbus im Osten Brandenburgs. Allerdings sind den Daten zufolge die Preise in vielen dieser Orte generell noch niedrig.

In der Untersuchung wurden laut "Welt am Sonntag" die Durchschnittspreise für Eigentumswohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser aller Landkreise im ersten Halbjahr 2016 mit jenen im gleichen Zeitraum des Vorjahres verglichen. Anders als in früheren Jahren, liegen in der Rangliste nun nicht mehr die großen Metropolen an der Spitze. So verzeichnete Empirica etwa in Köln einen Preisanstieg von acht Prozent, in Düsseldorf sind es sogar nur noch zwei Prozent.

In Großstädten steigen die Preise langsamer

Nur in München und Berlin gab es binnen Jahresfrist noch deutliche Sprünge von jeweils 15 Prozent. Allerdings geht dort dem Bericht zufolge die Dynamik in der Preisentwicklung zurück.

Reiner Braun, Vorstandsmitglied bei Empirica, erklärte die Entwicklung teils mit der besonderen Lage einiger kleinerer Städte, teils mit rein statistischen Effekten. Manche Orte lägen "noch im Einflussbereich eines Ballungszentrums und geraten allein deshalb in den Fokus", sagte er der Zeitung. In anderen Fällen, wenn der Preisdurchschnitt zuletzt sehr niedrig gewesen sei, genügten wenige einzelne Käufe, um die Preise anzuheben.

So liegt der Preisdurchschnitt in Frankfurt/Oder bei nur 1845 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, in Lübbenau und Umgebung sogar nur bei 1238 Euro, in Cottbus bei knapp 1500 Euro.

In München dagegen liegen die Durchschnittspreise über 5900 Euro. Auch in den meisten bayerischen Landkreisen ist das generelle Preisniveau mit beispielsweise 3300 Euro pro Quadratmeter in Erding oder knapp 3000 Euro in Eichstätt relativ hoch. Besonders günstig ist Wohnraum dagegen im Landkreis Elbe-Elster im südlichen Brandenburg mit 873 Euro pro Quadratmeter.

Quelle: ntv.de, ddi/AFP

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