Kupfer schießt durch die Decke Xstrata öffnet die Schatullen
07.12.2010, 13:48 Uhr
Eines der größten Tagebaulöcher in der Erdkruste: Die Kupfermine von Chuquicamata im Norden Chiles.
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Der Aufstieg der Weltwirtschaft weckt bei Bergbaukonzernen große Hoffnungen: Die Nachfrage steigt, das verfügbare Angebot stößt schnell an seine Grenzen. Branchenriese Xstrata will auf jeden Fall mitspielen. Die Summe, die das Unternehmen bereit legt, gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die erhofften Gewinne.

Der Abbau von Kupfer ist nicht billig: Doch wer schweres Gerät einsetzt, dem winken dicke Gewinne.
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Der Bergbaukonzern Xstrata will seine Expansionspläne bis 2016 vorantreiben und legt dazu insgesamt 23 Mrd. US-Dollar bereit. Bereits im kommenden Jahr würden die Investitionen in neue Minen um knapp die Hälfte auf 6,8 Mrd. Dollar steigen, teilte das in London gelistete schweizerisch-britische Unternehmen mit.
Xstrata konnte zuletzt seinen Schuldenberg deutlich reduzieren. In der Rezession hatten sich Bergbaukonzerne bei Investitionen zurückgehalten. Im Aufschwung und angesichts steigender Metallpreise erhöhen viele Firmen nun ihre Ausgaben. Rio Tinto kündigte im November an, 2011 die Investitionen zu verdreifachen.
Analyst Liam Fitzpatrick von der Credit Suisse begrüßte die Ankündigung Xstratas. Der Konzern könne die Ausgaben problemlos finanzieren. Durch die Investitionen werde es Xstrata gelingen, stärker als die Konkurrenz zu wachsen. Xstrata peilt nach eigenen Angaben ein Wachstum von 30 Prozent bis 2016 an. Xstrata-Aktien legten in London mehr als drei Prozent zu.

Seine Leitfähigkeit macht Kupfer zu einem wichtigen Rohstoff der Elektroindustrie.
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Nach den Ende weltweiten Konjunktureinbrüchen der vergangenen beiden Jahren zieht die Nachfrage in den Industrie- und Schwellenländern längst wieder kräftig an. Die konjunkturellen Aussichten für die Weltwirtschaft . Während sich die Edelmetalle vor allem wegen der anhaltenden Inflationssorgen verteueren, werden die Preise bei den Industriemetallen offensichtlich von der wiedererstarkenden Nachfrage in die Höhe getrieben.
Die Tonne Kupfer zum Beispiel kostete am Dienstag erstmals mehr als 9000 Dollar. Das Industriemetall verteuerte sich um bis zu 2,8 Prozent auf 9014 Dollar je 1000 Kilogramm. "Es wirken einige Dinge weiter", sagte ein Händler. "Der Euro hat sich erholt, und das hat Kupfer angehoben", sagte ein Händler. "Außerdem ist die Nachfrage in China sehr stark."
Analysten zufolge dürfte wegen anhaltender Spekulationen über eine bevorstehende Zinserhöhung in China das Aufwärtspotenzial für den Kupferpreis allerdings begrenzt sein.
Quelle: ntv.de, rts