Gläubiger fordern mehr Geld Zahl der Firmenpleiten geht stark zurück
14.10.2016, 10:59 Uhr
Offene Rechnungen: Rund 1,7 Milliarden Euro forderten Gläuber im vergangenen Juli von insolventen Firmen in Deutschland.
(Foto: picture alliance / dpa)
Vor allem beim Handel schlägt der Pleitegeier in Deutschland wieder kräftig zu. Ingesamt aber meldet das Statistische Bundesamt einen deutlichen Rückgang der Insolvenzen. Dabei geht es aber um mehr Geld als im Vorjahr.
Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland nimmt angesichts der robusten Konjunktur weiter ab. Im Juli meldeten die Amtsgerichte 1805 Unternehmensinsolvenzen und damit 17,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. "Somit waren die Zahlen der monatlich registrierten Unternehmensinsolvenzen seit Dezember 2015 jeweils niedriger als im entsprechenden Vorjahresmonat", hieß es.
Die meisten Pleiten gab es im Handel (315), gefolgt vom Baugewerbe (311). Für das Gesamtjahr 2016 zeichnet sich damit der siebte Rückgang in Folge ab, wodurch die Zahl der Firmenpleiten auf den tiefsten Stand seit Beginn dieser Statistik 1999 zurückgehen würde.
Trotz des Rückgangs stiegen die Forderungen der Gläubiger. Sie summierten sich im Juli auf knapp 1,7 Milliarden Euro, während es vor einem Jahr noch rund 1,4 Milliarden Euro waren. Die Zunahme sei darauf zurückzuführen, dass mehr größere Unternehmen aufgeben mussten. In diesem Jahr gab es vor allem im Textileinzelhandel mehrere Großinsolvenzen, darunter Strenesse, Wöhrl, die Steilmann-Gruppe, Promod und SinnLeffers. Der Branche setzt der immer beliebter werdende Internet-Handel zu.
Quelle: ntv.de, mbo/rts