Wirtschaft

Lukrative Ölfelder im Irak Zuschlag für Lukoil

Der russische Ölkonzern Lukoil erhält mit seinem Partner Statoil den Zuschlag für das Riesenölfeld West Kurna Phase Zwei. Das Gebiet gehört zu den größten unerschlossenen Öllagern weltweit und hat schätzungsweise 12,9 Mrd. Barrel an Öl. Russlands zweitgrößter Ölkonzern will künftig 1,8 Mio. Barrel pro Tag aus dem Vorkommen pumpen.

Am ersten Tag der Auktion erhielt der Energieriese Shell zusammen mit der malaysischen Petronas die Förderrechte für das ebenfalls gigantische Madschun-Vorkommen. Auch hier sollen täglich 1,8 Mio. Barrel Öl gefördert werden.

Die Versteigerung von Lizenzen zur Ölförderung könnte den Irak wieder zu einem der weltweit größten Produzenten machen. Die tägliche Fördermenge des Iraks könnte aus allen angebotenen Feldern und der eigenen Produktion zusammen auf zwölf Mio. Barrel pro Tag ansteigen, sagte der irakische Ölminister Hussain al-Schahristani im Anschluss an die zweite Auktionsrunde von Förderrechten seit dem Sturz Saddam Husseins im Jahr 2003. Damit könnte der Irak den beiden größten Förderländern Saudi-Arabien und Russland Konkurrenz machen und auch geopolitisch erheblich an Gewicht gewinnen.

Risikoscheu sinkt

Der Irak braucht für den Wiederaufbau nach Jahrzehnten von Krieg, Sanktionen und Vernachlässigung seiner Ölanlagen dringend die erwarteten Einnahmen aus den Förderlizenzen. Anders als bei einer ersten Auktion im Juni haben die Konzerne mittlerweile ihre Scheu abgelegt und nehmen für den Zuschlag erhebliche verbleibende Rechtsrisiken in kauf.

Ungeachtet der nach den jüngsten Anschlägen besonders angespannten Sicherheitslage hatten sich für die zweitägige Auktion in Bagdad hochrangige Vertreter von über 30 Ölkonzernen angesagt - darunter auch von Exxon und Chevron aus den USA sowie von BP aus Großbritannien. Die Polizei sperrte für ihre Konvois mit gepanzerten Autos zahlreiche Straßen ab, und über dem von starken Einheiten gesicherten Ölministerium kreisten Hubschrauber der irakischen Armee. Am Dienstag waren bei einer Anschlagsserie in der Hauptstadt 112 Menschen getötet worden.

Einige Felder in unruhigen Gegenden fanden daher auch keinen Bieter. Firmen, die bei dieser Runde nicht zum Zug gekommen sind, beruhigte Ölminister Schahristani. Der Irak verfüge noch über eine Mende an Ölfeldern, darunter auch welche mit riesigen Ölvorkommen. Bei der zweiten Auktion wurden zehn Felder angeboten.

Quelle: ntv.de, rts

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